Das Skills Lab der Evangelischen Pflegeakademie der Diakonie Stiftung Salem bietet eine geschützte Umgebung, die den Pflegealltag auf eindrucksvolle Weise realitätsnah abbildet. Hier können Auszubildende in lebensechten Szenarien erleben, was es wirklich bedeutet, für pflegebedürftige Menschen zu sorgen. Die individuell anpassbaren Pflegezimmer ermöglichen eine authentische Erfahrung sämtlicher Pflegebereiche – von der Kinderpflege bis zur Seniorenpflege.
„Wir wollen wirklich alle Altersgruppen abbilden: vom Säugling bis hin zum hochaltrigen Menschen“.
Tanja hat bereits als Intensivschwester ihre Leidenschaft dafür entdeckt, Wissen an junge Menschen weiterzugeben. Das Skills Lab, in dem sie heute unterrichtet, hat sie selbst mit aufgebaut. Nach ihrer Ausbildung zur Krankenschwester 1989 in Hessen arbeitete sie mit einer Fachweiterbildung zur Intensivpflege vor allem auf herzchirurgischen Intensivstationen und brachte Azubis dort schon früh die Bedeutung und das Handwerk der Pflege näher. Zwanzig Jahre später entschied sie sich 2009 für ein pädagogisches Studium an der HSBI und arbeitete parallel als wissenschaftliche Mitarbeiterin im Modellstudiengang „Gesundheits- und Krankenpflege“ an der Hochschule Bielefeld, Campus Minden. Dort gehörte sie zu dem Team, das das erste Pflegelabor ins Leben rief – eine Aufgabe, die sie mit viel Herzblut anging und später auch betreute. Als der Studiengang 2021 endete, entschied sie sich bewusst, im Kreis Minden-Lübbecke zu bleiben, wo sie bei der Evangelischen Pflegeakademie der Diakonie Stiftung Salem erneut die Chance bekam, ein Skills Lab aufzubauen.
„Als der Modellstudiengang am Campus in Minden auslief, stand ich vor der Entscheidung, mit dem Skills Lab an die HSBI nach Bielefeld umzuziehen. Aber mein Herz schlägt einfach für den Kreis Minden-Lübbecke, also habe ich mich für meinen neuen Arbeitgeber entschieden.“
Das Skills Lab in Minden bietet Auszubildenden die einmalige Gelegenheit, die komplexen Anforderungen der Pflege in einer sicheren und geschützten Umgebung zu erproben. Hier können sie den gesamten Pflegeprozess von A bis Z durchspielen – vom Dienstzimmer über die Begegnung mit dem Patienten bis hin zur Dokumentation. Das Besondere: In diesem Pflegelabor dürfen die Auszubildenden Fehler machen, jederzeit eine Handlung unterbrechen, neu anfangen und reflektieren. So entsteht ein Umfeld, das den echten Patientenkontakt simuliert und die Auszubildenden optimal auf die Praxis vorbereitet. Durch kontinuierliches Feedback – von Filmaufnahmen, Mitschüler*innen, Simulationspatient*innen und Dozent*innen – können die Auszubildenden ihre Handlungen reflektieren und gezielt verbessern.
„Sie sollen sich immer wieder ausprobieren, können jede Handlung stoppen und von vorne beginnen. So lernen sie aus ihren Fehlern. Wer keine Fehler macht, macht auch sonst nicht viel.“
Zwischen Theorie, Praxis und dem Unterhalt des Pflegelabors ist Tanja immer gut beschäftigt – und das gerne. Sie ist stolz darauf, einen aktiven Beitrag zur Minderung des Fachkräftemangels in der Pflege zu leisten. Gleichzeitig schätzt sie den ruhigen, ländlichen Arbeitsort, an dem sie sich rundum wohlfühlt. Alles ist mit dem Fahrrad erreichbar, die umliegenden Wälder laden zu Spaziergängen ein und die Stadt Minden bietet eine Vielzahl an Freizeitmöglichkeiten.
„Wir möchten gerne alle gute Pflege erhalten, sollten wir einmal bedürftig werden. Ganz gleich in welchem Alter oder in welcher Lebenssituation. Pflege braucht Unterstützung aus der Mitte der Gesellschaft – tatkräftige Unterstützung.“
Rund 100 Einrichtungen und Dienste – von der Schwangerenberatung bis zur Hospizbegleitung. Bei der Diakonie Stiftung Salem gibt es jede Menge Arbeitsmöglichkeiten. Rund 3.000 Kolleginnen und Kollegen engagieren sich täglich für mehr als 3.000 Menschen mit Pflegebedarf, Menschen mit Behinderungen, Kinder und Jugendliche. Hier gibt es das Arbeitsumfeld, das menschlich, wertschätzend, kollegial, inklusiv, abwechslungsreich und familienfreundlich ist.