Man muss kein Teenager sein, um eine neue Karriere auszuprobieren – das beweist Ivan eindrucksvoll. Für ihn war es der Umzug nach Minden, der ihn mit Anfang 30 zu einem beruflichen Neustart bei Weber Kunststofftechnik führte – eine Entscheidung, die sich als goldrichtig herausstellte.
Ursprünglich ist Ivan gelernter Polizist. Er kam 2014 aus Serbien nach Deutschland. Seine Wahl fiel auf Minden, weil seine Frau aus Bad Oeynhausen stammt und Minden zentral gelegen ist. Nach einem erfolgreichen Integrationskurs, den er mit dem B2-Abschluss in Deutsch abschloss, fand Ivan über eine Zeitarbeitsfirma den Weg zu Weber Kunststofftechnik.
„Ich habe mir viel Mühe gegeben, Deutsch zu lernen. Ohne die Sprache geht es nicht, und es ist für mich auch eine Frage des Respekts gegenüber dem Land, in dem ich jetzt lebe.“
Der handwerkliche Beruf in der Kunststoff- und Kautschuktechnologie fesselte Ivan so sehr, dass er beschloss, eine Ausbildung in diesem Bereich zu beginnen. Er beschreibt den Beruf als eine Mischung aus Schlosser und Tischler: Es wird gesägt, geschweißt, aber eben mit Kunststoff statt Metall oder Holz. Ivan findet es spannend, die Alltagsgegenstände, die wir ständig benutzen, bis zu ihrem Ursprung zurückzuverfolgen. Wie wird Kunststoff produziert? Welche Prozesse stecken dahinter? Er genießt es besonders, am Ende des Tages etwas Greifbares vor sich zu haben, das er selbst hergestellt hat.
Dieses stolze Gefühl konnte Ivan im dritten Ausbildungsjahr bereits zum dritten Mal auf der MILEFA weitergeben. Die MILEFA ist ein einwöchiges Event der Mindener Lernfirma und richtet sich an Schüler*innen der Klassen 9 und 10. Es bildet die Arbeitsweise eines echten Unternehmens nach – von der Produktion bis hin zu Marketing und Vertrieb. In diesem Jahr arbeiteten verschiedene Unternehmen zusammen, um Prozess- und Produktionsketten vorzustellen.
Ivan hat beobachtet, dass viele Schüler*innen Angst oder keine Lust haben, sich mit der Frage auseinanderzusetzen, was sie nach der Schule machen wollen. Die MILEFA bietet ihnen die Möglichkeit, unterschiedliche Abteilungen kennenzulernen und ein Gefühl dafür zu bekommen, welche Berufsrichtung zu ihnen passen könnte. Unter Ivans Anleitung konnten die Schülerinnen und Schüler sogar selbst Hand anlegen und mit Schweißgeräten erste eigene Werkstücke zusammenschweißen. Ivan freut sich, dass er junge Menschen ermutigen konnte, die noch unsicher sind, welchen Weg sie einschlagen sollen. Sein Rat: „Probiert Dinge aus, sammelt Erfahrungen – so wie ich es getan habe.“
„Heute läuft alles so schnell. Wir haben mit PC und Handy die ganze Welt in der Hand, aber nur wenig Zeit, uns Gedanken darüber zu machen, wohin wir eigentlich im Leben wollen.“
Da Ivan kein typischer Azubi ist, der seine erste Berufserfahrung sammelt, hat er auch andere Ambitionen. Er wird seine Ausbildung um ein halbes Jahr verkürzen und plant danach eine Weiterbildung zum staatlich geprüften Techniker zu machen. Ivan fühlt sich in der Firma sehr wohl, sein Ausbildungsleiter hält große Stücke auf ihn und seine Arbeitgeber wollen ihn unbedingt behalten. Als Polizist war er es gewohnt, Anweisungen zu befolgen, aber bei Weber schätzt er es besonders, eigene Vorschläge im Produktionsablauf einbringen zu können. Die Zusammenarbeit und die Möglichkeit, Entscheidungen gemeinsam zu treffen, bedeuten ihm viel.
Minden hat sich für Ivan als perfekte Wahl herausgestellt. „Es ist eine ruhige Stadt mit kurzen Wegen, ideal für Fahrrad und Auto“, sagt er. In Serbien hat Ivan sowohl in einer Kleinstadt als auch in einer Großstadt gelebt – für ihn ist Minden genau die richtige Mischung. Besonders gefällt ihm die Vielfalt der Nationalitäten und Kulturen, die in Minden vertreten sind.
„Minden passt perfekt“.
Die Kunststofftechnik Weber GmbH zählt nach der Unternehmensgründung vor über 55 Jahren heute zu den globalen Marktführern im Bereich der Kunststoffverarbeitung. An unserem Sitz in Minden verfügen wir über mehr als 13.000 m² Produktionsfläche – weitere 11.000 m² stehen uns am Produktionsstandort in Polen zur Verfügung. In unserer Firmengruppe beschäftigen wir mehr als 500 Mitarbeiter.