Bewerbungsvoraussetzungen:
Fachoberschulreife oder guter Hauptschulabschluss
Ggf. Nachweis der Deutschkenntnisse Sprachniveau B2
Darüber hinaus solltest Du mitbringen:
naturwissenschaftliches Interesse
Interesse für Umweltschutz
handwerkliches Geschick
Teamfähigkeit
Tätigkeiten nach der Ausbildung:
Einsatz in einem Betrieb zur Abwasserbehandlung
Dauer der Ausbildung: 3 Jahre
Teilzeit:
Es besteht die Möglichkeit, den Praxisanteil der Ausbildung in Teilzeit (mind. 30 Wochenstunden) zu absolvieren. Die Teilnahme am Berufsschulunterricht oder überbetrieblichen Unterweisungen muss jedoch vollumfänglich gewährleistet werden.
Beginn der Ausbildung: 01. August des jeweiligen Jahres
Ablauf der Ausbildung:
praktische Ausbildung bei der Kläranlage Minden-Leteln
theoretische Ausbildung an der Berufsschule für Landesfachklassen in Gelsenkirchen
überbetriebliche Ausbildung am Bildungszentrum für die Entsorgungs- und Wasserwirtschaft in Essen
Lerninhalte:
Betrieb und Unterhalt von Entwässerungssystemen und Abwasserbehandlungsanlagen
Grundlagen der Maschinen-, Verfahrens-, Mess-, Steuerungs- und Regeltechnik
Werk-, Hilfs- und Gefahrenstoffe
Werkstoffbearbeitung
Umgang mit Mikroorganismen und Einsatz von Umweltchemikalien
Probennahme, Untersuchung und Behandlung von Abwasser und Schlämmen
Rechtskunde
Vergütung:
1. Ausbildungsjahr: 1218,26 Euro/ Monat
2. Ausbildungsjahr: 1268,20 Euro/ Monat
3. Ausbildungsjahr: 1314,02 Euro/ Monat
zzgl. Jahressonderzahlung und vermögenswirksame Leistungen
Urlaubstage: 30
Informationen über die Ausbildung erteilt:
Gabriele Hasse unter Tel. 0571/ 89 376 und E-Mail: g.hasse@minden.de.
Praktika:
Praktika sind möglich. Interessierte wenden sich bitte an Andrea Krüger, Tel. 0571/ 89 643 oder E-Mail a.krueger@minden.de.
Stefanie, 25, wird in Minden Fachkraft für Abwassertechnik. In den Praxisphasen ihrer Ausbildung arbeitet sie bei den Städtischen Betrieben Minden auf dem Gelände der Kläranlage Minden-Leteln.
Was hat dich bewogen, dein Studium abzubrechen und eine Ausbildung als Fachkraft für Abwassertechnik zu beginnen, so ein Beruf liegt ja nicht sofort auf der Hand?
Stefanie: Das stimmt. Ich wusste auch nicht, dass es diesen Beruf überhaupt gibt. Ich wollte gerne, statt eines Studiums, eine praktischere Ausbildung machen. Die sollte aber im naturwissenschaftlichen Bereich bleiben, also nicht komplett etwas neues, sondern auch Chemie und Bio. Das wollte ichbehalten, aber auch den Bezug zu etwas handwerklichem oder technischem haben. Dann bin ich zufällig auf der Website der Stadt Minden gewesen und hab mir die Ausbildungsangeboteangesehen. Ich hab den Infotext zu diesem Beruf gelesen und gleich gedacht, das könnte was für mich sein. Und Videos zum Berufsbild hab ich mir angesehen und gedacht, ich versuchs einfach mal und bewerbe mich. Und das hat auch direkt geklappt.
War das eher zufällig oder geplant?
Den Ausbildungsplatz habe ich zufällig gefunden. Der Rest hat sich so entwickelt wie geplant.
Wie geht es dir heute mit der Entscheidung? Hast du dir den Beruf so vorgestellt?
Doch ja. Es ist ähnlich, wie ich es mir vorgestellt hab. Es ist vielleicht ein bisschen weniger Arbeit im Labor, als es in den Informationen so dargestellt wird, aber das ist nicht schlimm. Ich hab mich von Beginn an darüber gefreut, viel draußen zu sein. Dass man viel in Bewegung ist, gefällt mir. Dass immer etwas neues passiert, bei dem auch erfahrene Kolleginnen und Kollegen neue Lösungen finden müssen und dass unterschiedliche Aufgaben zu tun sind.
Ist Frausein in diesem Job ein Thema?
Finde ich nicht, also ist mir persönlich zumindest nicht aufgefallen. Was natürlich vorkommt, ich kann z. B. Schachtdeckel nicht einfach allein hochheben, aber das ist kein Problem, dann kommt jemand und fasst mit an.
Wie ist das in der Schule? Ist das ausgewogen?
In meiner Klasse nicht. Ich bin tatsächlich die Einzige, die Abwassertechnik lernt. Es gibt noch eine Mitschülerin, die Wasserversorgung lernt. Im ersten Jahr sind wir zusammen in einer Klasse. Aber in der Parallelklasse sind noch mindestens acht oder neun Frauen.
Kannst du kurz beschreiben, was dir leicht und was dir schwerfällt?
Leicht fällt einem ja meistens das, was Spaß macht. Ich mag es, Zusammenhänge zu ergründen. Woher kommt etwas, woran liegt das, ich frage gern nach und möchte es genauer wissen. Und das kann ich mir eigentlich auch ganz gut merken. Es gibt einen Teil Routine, aber eben auch Abwechslung. Manche Tage vergehen, wie ich sie schon kenne, dann wieder taucht irgendwo ein Problem in der Anlage auf und eine neue Situation muss bearbeitet werden. Schwer fallen mir nur die Schachtdeckel.
Möchtest du von dir aus anderen jungen Menschen noch gerne etwas mitteilen über die Ausbildung?
Ich denke, es hat Vorteile, wenn man naturwissenschaftlich interessiert ist. Aber viel Vorwissen aus der Chemie oder so braucht man nicht. Und man muss nicht alle chemischen Prozesse sofort verstehen. Das Tempo in der Schule ist gut. Das alles ist lernbar und dafür muss man nicht superschlau sein. Das ist gut zu schaffen und durch den Blockunterricht kann man sich in dieser Zeit untereinander in der Klasse gut helfen. Ich kann helfen oder fragen, wenn ich was nicht verstanden habe. Man sieht sich häufig und kann sich austauschen. Der Lernstoff ist sehr vielfältig und abwechslungsreich. Das wird nichtlangweilig.