Brandschutzerziehung
Brandschutzaufklärung für Kindergärten und Schulen
Das Problem der Brandstiftung ist jedem für den Bandschutz Verantwortlichen bekannt. Der Anteil fahrlässiger und vorsätzlicher Brandstiftung durch Kinder und Jugendliche ist hierbei verhältnismäßig hoch. Auch in Schulen wissen Brandschutzbeauftragte von kokelnden Kindern in Toiletten, Abstellbereichen oder im Freien ein Lied zu singen. Die Ursachen hierfür sind vielfältig: sie reichen von Neugier oder Anstiftung in sozialen Medien über Fahrlässigkeit bis hin zu Frust mit psychologischen Hintergrund.
Der fahrlässigen Brandstiftung durch Kinder soll mit einem Konzept zur Einbindung der Brandschutzerziehung in Schulen begegnet und so das Brandschutzbewusstsein von Kindern gestärkt werden. Auch die Feuerwehr Minden ist hier engagiert.
Brandschutzerziehung/ -aufklärung ist ein Thema für alle Altersschichten. Dieses beginnt im Elternhaus, wo die Kinder möglichst an den sorgfältigen Umgang mit dem Feuer herangeführt werden sollen. Durch die Eltern sollen die Kinder auf Gefahren im Gebrauch von Feuer aufmerksam gemacht werden, den richtigen Umgang mit dem Feuer lernen.
In den Kindergärten und Schulen setzen die Erzieher*innen und Lehrer*innen Lerninhalte nach Lehrplan um. Die Feuerwehr Minden will hier möglichst umfangreich durch geschulte Betreuer*innen der Feuerwehr, ihrem Brandschutzfachwissen und mit einem Arbeitsbuch zur Seite stehen.
Brandschutzerziehung beinhaltet in erster Linie eine Schärfung des Gefahrenbewusstseins der Kinder. Das Erkennen von Gefahrenquellen muss im Vordergrund stehen, damit Brandursachen von vornherein ausgeschaltet werden. Durch gezieltes Schulen des Gefahrenbewusstseins können Gefahren im täglichen Leben erkannt und dann möglicherweise- auch schon von kleineren Kindern- beherrscht und gemeistert werden. Vielfältige Erfahrungen zeigen, dass auch schon Kindergartenkinder, wenn Sie es geübt haben, in der Lage sind, einen sachlich richtigen Notruf abzusetzen. In diesem Bereich ist Phantasie von allen Beteiligten gefordert, um trotz des ernsten Hintergrundes den Kindern das Verhalten in einem Ernstfall kinderleicht zu machen. „Nicht verstecken“ heißt die Devise für Kinder, vielmehr aktiv „aber richtig“ mitwirken, um der Feuerwehr einen zügigen, zielgerechten Einsatz zu ermöglichen. Dabei ist auch von großer Bedeutung, dass die Kinder Vertrauen zu Erwachsenen erhalten, wenn sie einmal Unfug gemacht haben.
Wie funktioniert die Brandschutzerziehung nun?
Zwei Kameraden der Feuerwehr Minden haben sich durch Seminare und Workshops fortgebildet und wurden mit der Aufgabe der Brandschutzerziehung betreut.
Das Wissen, da die eigentliche notwendige systemische Brandschutzaufklärung bei Erwachsenen nur schwer realisierbar ist, setzten Sie bei den Kindern und Jugendlichen an. Die Feuerwehr tritt als Berater der Lehrkräfte mit sachlichen Inhalt auf und kann die Lernergebnisse durch eine Realbegegnung verstärken. Zur Realisierung ihrer Gedanken benutzen sie ein mehrstufiges Konzept.
Die Brandschutzerzieher erstellen Arbeitshilfen für Lehrkräfte mit Hinweisen zum Inhalt, zur Methodik und Didaktik, zu Lernzielen sowie vorbereitete Unterrichtseinheiten und Hilfsmittel. Ziel ist es auch, das Thema „Feuerwehr“, dass im Rahmen der Sachkunde behandelt wird, unter den Gesichtspunkten der Brand- und Schadensverhütung zu betrachten.
Zunächst erklären die Brandschutzerzieher die Bedeutung der Thematik, erst später erfolgt die Einbeziehung in einem Unterricht. Die Brandschutzerziehung wird in mehreren Abschnitten durchgeführt und als Abschluss erfolgt, sozusagen als Belohnung für die gute Leistung, der Besuch der Feuerwache.
Die Bausteine des Konzepts
1. Stufe:
Vorstellen des Konzeptes Brandschutzerziehung2. Stufe: Erste Unterrichtseinheit
- Erkennen des zwiespältigen Charakters des Feuers
- Feuer und Rauch- Flammen, Hitze
- Richtiger Umgang mit Zündmitteln („Aufklären und Übungen statt Verbote“)
- Alarmierung der Feuerwehr über Telefon
3. Stufe: Zweite Unterrichtseinheit
- Aufgaben und Arbeit der Feuerwehr
- Vorstellen eines Löschfahrzeuges und Geräte
- Kontakt und Fragen zusammen mit richtigen Einsatzkräften
- Richtiges Verhalten bei einem Brand
4. Stufe: Wachbesichtigung
- Wiederholung und Praktische Anwendung des Gelernten
- Berufsbild bei der Feuerwehr
- Feuerwehrfahrzeuge, -geräte und Rettungswagen ansehen
Die Behandlung dieses Themas und Besuche der Feuerwache sollen nicht nur als angenehme Abwechslung zum Schulalltag oder als Selbstdarstellung der Feuerwehr gesehen werden, sondern auch, und ganz besonders, als Chance für die Kinder, für ihr zukünftiges Leben eigene Erfahrungen zu sammeln.
Dabei sind folgende Fragen von zentraler Bedeutung:
Welche Gefahr droht mir vom Feuer?
Wie verhalte ich mich richtig bei Brandgefahr?
Was kann man tun, um Brände zu verhindern?
Wenn es gelingt, dieses Wissen in den Köpfen und der Herzen der Kinder zu verankern, bestehen gute Chancen, dass sie sich später auch als Erwachsene im Gefahrenfall und bei der Verhütung von Bränden richtig verhalten. Die Feuerwehr hilft, vorbeugen musst Du.
Für die Kinder läuft es unter dem Motto:
„Denn wer Bescheid weiß, spielt nicht mit dem Feuer“
Ihre
Brandschutzerzieher/ Betreuer