Integrationsprojekte
Integration findet vor Ort in den Kommunen statt, wo Menschen wohnen, arbeiten und sich einander begegnen. Zur Unterstützung einer inklusiven und offenen Gesellschaft setzt die Stadt Minden verschiedene Integrationsprojekte um, die sich an die Bedarfe der Zugewanderten richten. Minden ist bunt, aktiv und sehr engagiert. Dies macht sich auch in der Integrationsarbeit vor Ort bemerkbar, wo Ehrenamtliche, Migrantenselbstorganisationen sowie Vertreter*innen aus Wohlfahrt und Verwaltung sich für bessere Teilhabechancen einsetzen. Integrationsprojekte bieten Raum für Austausch und Begegnungen zwischen Menschen verschiedener Herkunft; sie sollen motivieren, sensibilisieren und Wertschätzung entgegenbringen.
Projekt „Migranten für Migranten“
Ein herkunftssprachliches Beratungsangebot stellt eine große Unterstützung für neuzugewanderte Personen dar und wirkt Hemmschwellen entgegen. Aus diesem Grund wurde 2018 das Projekt „Migranten für Migranten“ in Minden initiiert, um dem großen Bedarf der neuzugewanderten migrantischen Communities entgegenzukommen. Es handelt sich hierbei um ein niedrigschwelliges, kultursensibles Beratungsangebot in der Herkunftssprache, mit dem Ziel, die beratungssuchenden Personen bei offenen Fragen Hilfestellung zu leisten und sie bei der Integration zu unterstützen. Als Berater stehen Ehrenamtliche zur Verfügung, die selber eine Migrationsgeschichte haben und mehrsprachig sind. Es werden regelmäßige Sprechstunden in arabischer, persischer, russischer und ukrainischer Sprache angeboten. Je nach Bedarf können die ehrenamtlichen Berater zu verschiedenen Themen aufgesucht werden, z.B. bei Fragen zu Formularen, Anträgen, Behörden etc.
Die aktuellen Sprechzeiten im Integrationsbüro, Lindenstr. 36, 32423 Minden:
dienstags donnerstags 10.00 – 12.00 Uhr* (russisch, ukrainisch)
14.00 – 17.00 Uhr (arabisch)
14.30 – 16.00 Uhr (dari, farsi/persisch)
14.00 – 16.00 Uhr (russisch, ukrainisch)
14.00 – 17.00 Uhr (arabisch)
Vorbereitungskurs für den Test „Leben in Deutschland“
Was bedeutet „Rechtsstaat“ in Deutschland? Was ist die „5%-Hürde“? Wann wurde die Bundesrepublik Deutschland gegründet?
Mit diesen und weiteren Fragen beschäftigen sich aktuell Teilnehmende eines Vorbereitungskurses für das erfolgreiche Bestehen des Tests „Leben in Deutschland“. Als gemeinsames Kooperationsprojekt mit dem Ev. Kirchenkreis Minden wird seit einiger Zeit ein fortlaufender Trainingskurs für den Test „Leben in Deutschland“ angeboten. In sechs Unterrichtseinheiten werden die Teilnehmenden auf alle 320 Fragen vorbereitet, die im Test vorkommen können. Besonders kniffelige Fragen werden im Unterricht nochmals genauer unter die Lupe genommen und besprochen. Der Kurs richtet sich vor allem an Personen, die im Rahmen des Chancenaufenthaltsrechts einen dauerhaften Aufenthaltstitel nach § 25b erlangen möchten. Anmeldungen erfolgen persönlich im Martinihaus oder über das Integrationsbüro (Frau Egert, Tel.: 0571/ 89806). Die Teilnahme ist kostenlos und freiwillig.
Kurszeiten: mittwochs, 19.00 – 20.30 Uhr, Fluchtpunkt Martinihaus, Martinikirchhof 7, 32423 Minden
Alltagssprachkurs für Frauen
Die Sprache ist der Schlüssel für die Teilhabe am gesellschaftlichen Leben. Im Begegnungszentrum Bärenkämpen wird ein Deutschkurs für Frauen angeboten. Dieser Kurs ist auf die Alltagssituationen zugeschnitten und soll den Frauen beim Deutschlernen unterstützen. Nähere Informationen finden Sie hier.
Kurszeiten:
dienstags donnerstags 10.00 - 12.00 Uhr 10.00 - 12.00 Uhr Männer-Gesprächskreis für neuzugewanderte Afghanen
Einmal wöchentlich findet ein Treffpunkt für neuzugewanderte afghanische Männer in der Marienkirche statt, der von einem Ehrenamtlichen betreut wird. Hier können sich die Teilnehmenden zu Alltagsthemen austauschen, Kontakte knüpfen und sich bei ihrem Integrationsprozess gegenseitig unterstützen.
Treffpunkt: mittwochs, 17.00 Uhr, St.-Marien-Kirchengemeinde, Stiftstr. 2b, 32427 MindenFeriensprachkurs für neuzugewanderte Kinder und Jugendliche
Vor dem Hintergrund der großen Fluchtbewegungen der letzten Jahre kamen die Schulen schnell an ihre Kapazitätsgrenzen, sodass neuzugewanderte, schulpflichtige Kinder und Jugendliche nicht sofort mit einem Schulplatz versorgt werden konnten. In den Sommerferien wurde in Minden für 15 schulpflichtige Kinder und Jugendliche, die neu nach Deutschland zugewandert sind und nun in Minden wohnen, einen dreiwöchigen Sprachkurs angeboten. Die Lehramtsstudentinnen Frau Kauts und Frau Zweigert brachten den Kindern mit viel Spiel und Spaß die deutsche Sprache näher. Unterstützt wurden sie von engagierten Integrationsbegleiterinnen, die bei Bedarf Hilfestellung leisteten. Die Stadt Minden bedankt sich beim Netzwerk „Flüchtlingspartner Minden“ für die großzügige Förderung des Sprachkurses!
Interkulturelle Gesundheitssprechstunde
Das Projekt „Interkulturelle Gesundheitssprechstunde“ wird als gemeinsames Kooperationsprojekt mit dem Caritasverband Minden für alle Mitbürger*innen in Minden angeboten. Zwei erfahrende medizinische Fachkräfte informieren über das Gesundheitssystem in Deutschland. Unter Berücksichtigung der kulturellen und religiösen Auffassungen soll das mehrsprachige Beratungsangebot offene Fragen klären, Sprachbarrieren überwinden und bei der Entscheidungsfindung helfen.
Vater-Kind-Projekt im Quartier Rechte Weserseite
In der öffentlichen Wahrnehmung bleibt die Rolle des erziehenden Vaters oft im Hintergrund, denn viele Unterstützungsangebote sind auf Mütter und ihre Bedürfnisse ausgerichtet. Das Sozialraumprojekt „Vater-Kind-Gruppe“ nimmt den erziehenden Vater (mit Zuwanderungsgeschichte) in den Fokus und soll die Erziehungskompetenz der Väter stärken. Das Gruppenangebot bietet den Teilnehmenden viel Raum für Austausch und Fragen. Begleitet wird die Gruppe von einem mehrsprachigen Pädagogen. Nähere Infos finden Sie hier.
Treffpunkt: dienstags, 17.00 Uhr – 18.30 Uhr, Quartiersbüro Rechte Weserseite, Am Exerzierplatz 7, 32423 Minden
Case-Management (NRW-Landesprogramm Kommunales Integrationsmanagement)
Das NRW-Landesprogramm „Kommunales Integrationsmanagement“ (KIM) möchte die Teilhabechancen von Menschen mit Zuwanderungsgeschichte verbessern und den gesellschaftlichen Zusammenhalt stärken. Im Jahr 2022 wurde für den Stadtbereich Minden das „Case-Management“ errichtet. Unter dem Case-Management ist ein ganzheitliches und bedarfsorientiertes Beratungsangebot für (neu-)zugewanderte Personen zu verstehen, welches für folgende Bereiche Unterstützung bieten kann:
- Arbeit, Ausbildung und Beschäftigung
- Aufenthalt
- Erlernen der deutschen Sprache
- Bildung
- Gesundheit und Familie
- Gesellschaftliche Teilhabe
Ansprechperson:
Maike Jakusch (Case-Managerin), Tel.: 0571/ 807 10687, Mobil: 0171/ 313 68 71, E-Mail: m.jakusch@minden-luebbecke.de
Förderung von Migrantenselbstorganistationen
Migrantenorganisationen sind ein wichtiger Integrationsakteur vor Ort und leisten einen wertvollen Beitrag für die Integrationsarbeit. In Minden haben sich engagierte Minderinnen und Mindener mit Zuwanderungsgeschichte zu diversen Migrantenselbstorganisationen zusammengeschlossen, die (neu-)zugewanderte Personen unterstützen und begleiten. Das Integrationsbüro möchte das bürgerschaftliche Engagement unterstützen und fördert bei Bedarf interkulturelle Veranstaltungen und Aktionen.