Unsere Sammlung
Wie entstand die Sammlung des Mindener Museums?
Das Mindener Museum blickt auf eine über 100-jährige Sammlungsgeschichte zurück. Als Grundstock der Sammlung gilt die von 1909 bis 1919 angelegte Sammlung des Landrats Dr. Franz Cornelsen. Der Bestand von 310 Objekten wird geprägt durch archäologische Funde und volkskundliche Gegenstände aus Minden und der Region. Durch großzügige Schenkungen von Mindener Bürger*innen wuchs die Sammlung in den folgenden Jahrzehnten stetig an. Zentrale Themen sind das alltägliche Leben, die Vor- und Entwicklungsgeschichte der Stadt Minden und des Kreises Minden Lübbecke. Schon früh wurden insbesondere Zeugnisse von lokalen Firmen und Persönlichkeiten sowie Werke von regionalen Künstler*innen gesammelt. Der erste, von 1912 bis 1951 ehrenamtlich tätige Museumsleiter Max Matthey, prägte die Sammlung durch seine Leidenschaft für architektonische Sandsteinfragmente und -reliefe aus der Zeit der Weserrenaissance. Mit jedem Wechsel in der Museumsleitung entstanden und entstehen neue Schwerpunkte.
Die Geschichten, die sich hinter den aufgenommenen Objekten verbergen, wurden leider in den ersten Jahrzehnten nur spärlich dokumentiert. Erst in den 1950er Jahren beginnt eine geordnete Inventarisierung. Jeder Gegenstand wird in einem Eingangsbuch verzeichnet und erhält zur Identifikation eine Inventarnummer und -karte. Seit den 1980er Jahren werden alle Datensätze digital erfasst. Heute sind etwa ein Drittel der geschätzten 60.000 Objekte des Mindener Museums inventarisiert.
Unsere Sammlungsbereiche
Der Sammlungsschwerpunkt liegt auf den Gegenständen des alltäglichen Lebens, der Vor- und Entwicklungsgeschichte der Stadt Minden und des Kreises Minden Lübbecke, Zeugnissen von lokalen Firmen und Persönlichkeiten und Werken regionaler Künstler*innen. Wichtig sind auch Zeugnisse der Sammlungs- und Ausstellungsgeschichte des Mindener Museums und Objekte, die die Geschichte der Häuser der Museumszeile sowie deren ehemaliger Bewohner*innen veranschaulichen. Das Mindener Museum besitzt zudem eine umfängliche Sammlung zur Kulturgeschichte des Kaffees.
Folgende Sammlungsbereiche prägen unsere Sammlung:
- Alltag
- Handel und Gewerbe
- Militär- und Festungsgeschichte
- Zeugnisse der Weserrenaissance
- Vor- und Frühgeschichte
- Mindener Ansichten
- Persönlichkeiten (einschließlich Künstler*innen)
- Geschichte des Mindener Museums
- Kulturgeschichte des Kaffees
- Historische Buchbestände & Archivalien
- Foto-Sammlung
Sammlungspflege
Unsere Aufgabe ist es, die Sammlung auch für zukünftige Generationen zu bewahren. Objekte sind in konservatorisch angemessener Form zu lagern und zu präsentieren. Wir orientieren uns dabei an den Richtlinien des Internationalen Museumsverbandes ICOM und des Deutschen Museumsbundes.
Dabei geht es um:
- Kontrolle der Luftfeuchtigkeits- und Temperaturwerte zur Schaffung eines konstanten Raumklimas
- Vermeidung von direkter Lichteinstrahlung zum Schutz des Objektes
- Verwendung von alterungsbeständigen, säurefreien Verpackungs- und Lagerungsmaterialien
- Schutz vor Schädlingen
- Beachtung von materialspezifischen Eigenschaften
Objektangebote
Ca. 80% unserer Objektbestände stammen aus Schenkungen. Wenn auch Sie uns ein Objekt überlassen möchten, nehmen Sie bitte mit uns Kontakt auf. Hilfreich ist eine E-Mail mit Beschreibung und Foto Ihres Objektes.
Voraussetzung für die Aufnahme in die Sammlung ist ein Bezug zu Minden bzw. der Region Minden-Lübbecke. Zum Beispiel wurde das Objekt hier hergestellt oder benutzt. Für uns sind folgende Informationen wichtig: Wer hat das Objekt erworben? Zu welchem Zweck oder Anlass wurde es verwendet? Gibt es besondere Geschichten und Anekdoten, die mit dem Objekt verknüpft sind? Gibt es eventuell ein Foto, das Ihr Objekt in Gebrauch zeigt? Gibt es eine Rechnung oder einen Brief zum Objekt?
Hinweise erbitten wir auch zur Größe des Objektes (Höhe x Breite x Tiefe, evtl. Gewicht) und dessen Material.
Bitte haben Sie Verständnis dafür, dass die Bearbeitung eines Schenkungsangebotes einige Zeit in Anspruch nehmen kann. Wir prüfen anhand unseres Sammlungsbestands, ob es bereits ein Objekt dieser Art gibt oder ob das Objekt unsere Sammlung bereichert. Unsere Magazinfläche ist begrenzt. Außerdem erfordert jedes Objekt eine intensive personelle Auseinandersetzung. Daher müssen wir eine Auswahl aus den Schenkungsangeboten treffen.
Objekte im Fokus
Das Sammeln, Bewahren und Erforschen von Objekten sind wesentliche Aufgaben eines Museums. Sie finden aber oft unbemerkt von der Öffentlichkeit statt. Unsere Sammlung umfasst zurzeit rund 60.000 Objekte. Selbst nach Abschluss der neugestalteten Dauerausstellung werden noch immer 95% der Objekte verborgen im Magazin lagern. Die Vielfalt, die Geschichte und den Dokumentationsstand unserer Sammlung stellen wir alle zwei Monate am Beispiel eines Gegenstandes vor. Er wird als „Objekt im Fokus“ im Foyer ausgestellt und dort seine Geschichte erzählt.
Unsere "Objekte im Fokus" finden Sie unter museum-digital.