Ausstellung
Was erwartet Sie im Mindener Museum?
Als aktives, innovatives Kultur- und Bildungszentrum stellt das Mindener Museum die Eigenarten unserer Stadt in Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft in seiner Dauerausstellung zur Stadtgeschichte und durch Sonderausstellungen aus. Unsere Ausstellungen sollen lebenslanges Lernen ermöglichen, aber auch unterhalten. Sie wollen eine emotionale Bindung aller Menschen an Minden, seine Geschichte und sein Museum schaffen. Mit originalen Objekten entwickeln wir Ausstellungen zu historischen, kulturhistorischen, künstlerischen, naturwissenschaftlichen oder technikgeschichtlichen Themen. Die Informationen beruhen auf neuen Erkenntnissen, sie werden allgemein verständlich und ansprechend dargeboten. Jeder Ausstellung liegt ein Vermittlungskonzept zugrunde, das sich an den Bedürfnissen und Erwartungen unsere Besucher*innen orientiert.
Aktuelle Sonderausstellungen
Hier finden Sie Informationen zu aktuellen Sonderausstellungen. Auf rund 650 qm Ausstellungsfläche werden regelmäßig Sonderausstellungen zur Geschichte, Kunst und Kultur von Stadt und Region, dem ehemaligen Fürstbistum Minden und heutigen Kreis Minden-Lübbecke gezeigt. Aber auch überregionale Präsentationen zu Geschichte, Archäologie, Kunst und Naturwissenschaft haben ihren Platz im Ausstellungsprogramm.Wie bei fast allen Museen mit eigener Sammlung lagert der größte Teil der Museumsobjekte verborgen im Magazin. In loser Reihenfolge geben wir daher in unseren „Kabinettausstellungen“ Einblicke in unsere Sammlung und lassen Unbekanntes, Wertvolles und Kurioses für unsere Besucher*innen sichtbar werden.
"Planet Gesundheit" - Deutsche Bundesstiftung Umwelt
24. August - 23. März 2025
Die Wanderausstellung „Planet Gesundheit“ der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU) aus Osnabrück zeigt an zahlreichen interaktiven Stationen auf anschauliche Art und Weise, wie wir ein gesundes Leben führen und gleichzeitig unsere Umwelt schützen können. Ob morgens im Bad, vormittags am Arbeitsplatz, nachmittags unterwegs oder abends mit Freunden am See – wie wir leben und arbeiten hat Einfluss auf unsere Gesundheit und die Umwelt. An interaktiven Stationen entdecken Kinder ab 10 Jahren und Erwachsene, wie viel Chemie sich im Bad versteckt, welche Schadstoffe am Arbeitsplatz schlummern, wie wir über unser Mobilitätsverhalten Körper und Umwelt beeinflussen können oder wie sich der Klimawandel nicht nur auf Tiere und Pflanzen, sondern auch auf unsere Gesundheit auswirkt. In der Mitmach-Ausstellung ist Anfassen und Ausprobieren ausdrücklich erwünscht. Die interaktiven Stationen halten für Besucher*innen zahlreiche nützliche Alltagstipps bereit.
Die Ausstellung „Planet Gesundheit“ ist ein gemeinsames Projekt der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU) und des Umweltbundesamtes (UBA). Schulklassen steht ein umfangreiches museumspädagogisches Begleitprogramm zur Verfügung.
„Eine grüne unerschöpfliche Schale Himmelblau“
Jahresausstellung des Vereins für aktuelle Kunst im Kreis Minden-Lübbecke02. November 2024 - 12. Januar 2025
Was ist Leben? Rainer Maria Rilke drückt diese Frage und die Sehnsucht nach einer Antwort auf seine ganz besondere Weise aus: „Ach, nicht getrennt sein, nicht durch so wenig Wandung ausgeschlossen vom Sternenmaß. Innres, was ists? Wenn nicht gesteigerter Himmel, durchworfen mit Vögeln und tief von Winden der Heimkehr.“
Die Künstlerinnen Gabriele Brose-Konrad (Malerei, Zeichnung), Dorothee Weber (Skulptur) und Annette Weber-Vinkeloe (Malerei, Fotografie) nehmen die Worte des Dichters zum Anlass, auf der Suche nach diesem Inneren in einen Kreis einzuladen. In ihren unterschiedlichen künstlerischen Techniken setzen sie sich mit existentiellen Begriffen auseinander: Naturerfahrung und Heimat, lebendige Form und Zugehörigkeit, Spiritualität und Meditation.Dauerausstellung
Was können Sie in unserem Museum entdecken?
Das Mindener Museum arbeitet an einer neuen stadtgeschichtlichen Dauerausstellung. Erste Kapitel sind aber bereits aufgeschlagen. Einen Einstieg in Mindener Geschichte bietet das interaktive Stadtmodell „Festung Minden im Jahre 1873“ mit zahlreichen virtuellen Rundgängen. Im „Schaufenster zur Stadtgeschichte“ belegen 35 Objekte vom Faustkeil bis zum Handballpokal die spannende Geschichte menschlicher Zeugnisse vor Ort.
In der „Diele 23“ erfährt man Spannendes zu den Sandsteinen der Region und zur Weserrenaissance. Hier und im Innenhof finden sich Architekturfragmente, Bauspolien und andere Zeugnisse dieser Zeit. Ebenfalls in der Diele 23 wird die Geschichte des Mindener Biers erzählt. Seltene Goldgulden und Stuckornamente werden im „Erker-Kabinett“ präsentiert. Die Geschichte der Leihbibliothek Körber & Freytag, ihrer Familien und ihrer weit gereisten Möbel stehen im Mittelpunkt des „Freytag-Zimmers“.
Die Geschichte der Nutzung des Feuers und der Bekämpfung von Feuersbrünsten und Hochwasser werden in der ehemaligen „Blaudruck-Werkstatt“ und der „Schuster-Werkstatt“ dargestellt.
Weitere Sequenzen werden schrittweise folgen. Von der inhaltlichen Erarbeitung bis zur Eröffnung vergeht oft mehr als ein Jahr. Objekte müssen ausgewählt, manchmal restauriert, Texte geschrieben und Material für Filme oder museumspädagogische Vermittlungsarbeit zusammengestellt werden. Und das ist nur ein Teil der Aufgaben. Schließlich wird die Ausstellung gestaltet, produziert und endlich aufgebaut.
Freuen Sie sich auf die nächsten Kapitel unserer Dauerausstellung!
Die Schlacht bei Minden 1759 - Fakten, Fiktionen, Forschungen
Der aktuelle Krieg in der Ukraine und die Corona-Pandemie belegen nachdrücklich die Notwendigkeit historisch-politischer Bildung und Erinnerung. Kriege, Seuchen und Hunger sind seit Jahrhunderten „Geißeln der Menschheit“. Sehr häufig bedingen und verstärken sich diese drei Prozesse gegenseitig und lösen traumatische Erfahrungen von Gewalt, Leid und Not oft über mehrere Generationen aus. Eine Gegenwart, die die meisten von uns zumindest in Europa noch vor Monaten für undenkbar hielten. Ist es angesichts dieser Ereignisse geschichtskulturell legitim, sich museal mit einer Schlacht zu befassen, die hier vor gut 250 Jahren tobte?
Wir meinen: ja. Eine kritische Erinnerung an und eine neue, vielfältige, differenzierte Musealisierung eines öffentlich, medial und politisch immer wieder zu einem zentralen Ereignis der Mindener Stadtgeschichte stilisierten Narratives ist drängender denn je. Heutige Entwicklungen lassen sich sonst nur in Ansätzen verstehen oder Mythen und Vorurteile werden weiterhin tradiert. Historische Ereignisse sind zwar einmalig und können sich nicht wiederholen. Aber wir können sie vergleichen, können Gemeinsamkeiten und Unterschiede erkennen und vor allem den „Nebel mitgeschleppter Legenden durchstoßen“ (H.U. Wehler).
In unserer neuen museumspädagogischen Laborausstellung geht es zuerst um die historischen Fakten: Was ist eine Schlacht überhaupt? Wer hat gegen wen, wann, wo, warum und wofür gekämpft? Und warum überhaupt „bei Minden“? Welche Informationen, Quellen und Objekte sind überliefert und wissenschaftlich gesichert?
Zweitens geht es um historische Fiktionen: Welche historische Bedeutung schreibt wer, wann und warum der Schlacht zu? Welche Legenden und Mythen ranken sich um die Schlacht? Wie erinnert man sich in Minden und anderswo daran? Und was liefern die wenigen überlieferten Quellen und Objekte an Informationen dazu?
Drittens geht es schließlich um historische und museale Forschungen: Mit welchen Methoden sind die Schlacht und ihre materielle Überlieferung früher untersucht worden? Welche Chancen bieten heute neue Fragen und moderne Technik? Und nach welchen Kriterien werden Objekte für eine Laborausstellung ausgewählt?
Antworten auf diese und andere Fragen versuchen wir in unserer Laborausstellung zu geben. Erleben Sie, wie museales, experimentelles und wissenschaftliches Arbeiten funktioniert. Erfahren Sie, wie sich historisches Wissen, Methoden und Bewertungen selbst im Laufe der Zeit wandeln. Entdecken Sie, wie alte, uns heute unbekannte Gegenstände zum Sprechen gebracht werden können, wie aus Fragen Erkenntnisse werden können.
Es lohnt sich, sich auch gut 250 Jahre danach mit der „Schlacht bei Minden“ zu befassen.
Schaufenster zur Stadtgeschichte
Wann fängt die Geschichte Mindens eigentlich an? Mit den ersten menschlichen Siedlungsspuren vor mehr als 100.000 Jahren? Oder mit der Ersterwähnung Mindens in den fränkischen Reichsannalen im Jahre 798?
Unser Schaufenster zur Stadtgeschichte präsentiert Dinge aus verschiedenen Epochen der Mindener Historie. Aus den rund 60.000 Objekten, die das Mindener Museum bewahrt, haben wir 35 ausgewählt: Vom Faustkeil, der in unserer Region vor 100.000 Jahren benutzt wurde, bis zum Kaffeebecher, der zum 1200-jährigen Stadtjubiläum herausgegeben wurde. Diese 35 Dinge laden zu einer Reise in Mindens Vergangenheit ein und jedes erzählt seine eigene „Stadtgeschichte“. Aber nicht aus jedem Zeitraum haben sich überhaupt Zeugnisse erhalten. Daher gibt es auch Lücken und noch viele offene Fragen. Das bedeutet, dass die Arbeit an den „Stadtgeschichten“ und das Sammeln von Objekten noch lange nicht abgeschlossen ist.
Multimediales Stadtmodell
Das Holzmodell zeigt die Stadt Minden des Jahres 1873 mit den Festungsanlagen und der Bahnhofsbefestigung. Es stellt so die Situation vor der Aufhebung der preußischen Festung und der Schleifung der Anlagen dar. Das Modell umfasst etwas mehr als 600 Einzelgebäude, deren jeweilige Lage, Gestalt und Höhe nach historischen Karten und Dokumenten geformt wurden.
Das Stadtmodell entstand 1997 bis 1999 im Auftrag der Gesellschaft zur Förderung des Mindener Museums. 4200 Arbeitsstunden hat der Mindener Modellbauer Bernd Vestweber in die Stadtansicht gesteckt, die 1,80 x 2,80 m groß ist und im Maßstab 1:1000 angefertigt wurde.
Die Besucher*innen erhalten die Möglichkeit, an Touchscreens Informationen abzurufen. Auf dem Modell selbst werden bestimmte Gebäude oder Stadtquartiere angeleuchtet. Zurzeit stehen zur Verfügung: „Sehenswürdigkeiten im Spotlight“ und „Shopping – Eine Zeitreise“.
Die Arbeit am „interaktiven Stadtmodell“ wird kontinuierlich fortgesetzt, um Besucher*innen des Mindener Museums stets neue Aspekte der Geschichte und Entwicklung der Stadt Minden aufzeigen zu können.
Geplante Ausstellungen
„Kosmos des Lebens. Die Fotografin Annelise Kretschmer"
18. Januar - 16. März 2025
Die Dortmunderin Annelise Kretschmer (1903-1987) gehört zu den bedeutenden deutschen Fotografinnen des 20. Jahrhunderts. Mit der Wanderausstellung "Kosmos des Lebens. Die Fotografin Annelise Kretschmer" würdigt der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) die Arbeit dieser Künstlerin. Etwa 70 Fotos zeichnen ihre künstlerische Entwicklung in vier Kapiteln nach. In den künstlerischen Entwicklungen der Weimarer Republik wie der Neuen Sachlichkeit oder des Bauhauses erarbeitete sich Annelise Kretschmer mit ihrem bildnerischen Werk eine eigenständige Position. Auch nach der Zäsur des Zweiten Weltkrieges verfolgte sie ein eigenes ästhetisches Konzept.
„Ötzi – Tatort in den Alpen“
Eine Ausstellung des Neanderthal Museums Mettmann im Mindener Museum29. März - 17. August 2025
Im September 1991 entdeckt ein Bergsteigerpaar auf einer Höhe von 3279 m zufällig eine Leiche. Innerhalb einer Woche wird sie sich als die älteste Mumie Europas herausstellen. Erlebt die fesselnde Geschichte Ötzis aus Sicht eines Kriminalkommissars und eines Archäologen. Nachbildungen seiner Waffen, Werkzeuge und Kleidung sowie eine lebensechte Rekonstruktion des Mannes aus dem Eis bieten einen Einblick in sein Leben vor 5300 Jahren. Die Wanderausstellung wurde 2019 auf den neusten Stand der Forschungen gebracht und 2021 um spannende Exponate ergänzt.