Vor 30 Jahren wurde er das erste Mal verliehen: der Kabarett-Förderpreis „Mindener Stichling“. Die bronzene Skulptur und das Preisgeld erhalten am kommenden Samstag, 16. November, die österreichisch-serbische Kabarettistin „Malarina“ sowie die das „PopKabarett Korff-Ludewig. Beide werden Auszüge aus ihren aktuellen Programm präsentieren. Moderiert wird die Gala im Stadttheater vom bekannten Kabarettisten Christoph Sieber („Mensch Sieber“ und „Mitternachtsspitzen“). Beginn ist um 19 Uhr. Es gibt noch Karten (online unter www.stadtheater-minden.de und bei Express-Ticketservice, Obermarktstraße).
In diesem Jahr wird der Stichling zum 16. Mal vergeben. Druckfrisch liegt das Programm vor. Die Auszeichnung überreicht Bürgermeister Michael Jäcke zum Abschluss der Gala auf der Bühne an die beiden Preisträger (Solistin und Gruppe). Die Auswahl traf die hochkarätig besetzte Jury im Februar. Der bundesweit bekannte Kabarett-Förderpreis ist mit je 4.000 Euro dotiert. Das Preisgeld und auch der Guss der bronzenen Skulptur wird seit langer Zeit von den Sponsoren, der Unternehmensgruppe Melitta und der Sparkasse Minden-Lübbecke, finanziert.
Die diesjährige Solo-Preisträgerin ist gebürtige Serbin – mit bürgerlichem Namen Marina Lacković. Sie hat sich in Österreich bereits einen Namen gemacht und mischt kluges Kabarett mit Stand-Up-Comedy. Das aktuelle Programm von „Malarina“ heißt „Serben sterben langsam“. Die Jury lobte in ihrer Begrünung das „außergewöhnliche feine Gespür, mit dem sie gesellschaftliche Widersprüche und überkommene Tabus serbischer Eingewanderter in Österreich aufdeckt“. „Malarina ist eine ganz besondere Entdeckung, sie ist sehr bissig, witzig und im nächsten Augenblick sehr tagesaktuell und berührend“, lobt Theaterintendantin Andrea Krauledat, die auch Jury-Mitglied ist.
Auch bei der Auswahl der Gruppe habe die Jury erneut ein „sehr gutes Händchen“ bewiesen, lobte Bürgermeister Michael Jäcke Ende März bei der Bekanntgabe der Preisträger. Das „PopKabarett Korff-Ludewig“ besteht aus Bastian Korff (Gesang) und Florian Ludewig (Piano). Letzterer ist ehemaliges Mitglied bei dem gefeierten Trio „Malediva“. In ihren Programmen „nehmen die beiden Musikkabarettisten das Publikum mit auf einen Bummel über den Rummelplatz des Lebens, zeigen ihm eine eigenwillige Mischung aus witzig-nachdenklichen Songs und klugem Kabarett“, urteilte die Jury.
Stichling auf Reisen
Der Stichling hat in den vergangenen Monaten viel Spannendes erlebt. Das konnten seine Fans auf Instagram verfolgen (#kultur, #kulturbüro, #kabarett, #sparkassemindenluebbecke, #melitta). Schon bei der Pressekonferenz zur Bekanntgabe der Preisträger*in Ende März 2024 hatte er sich fein gemacht. Die mit einer roten Krawatte versehene Bronzefigur ging in diesem Jahr erstmals „auf Reisen“. Der „Stichling“ stattete dem Bürgermeister, der Sparkasse und Melitta einen Besuch ab. Zuletzt schaute er im Stadttheater vorbei und sah sich schon mal die große Bühne an, wo er am 16. November seinen großen Auftritt hat.
Weitere Informationen zum Kabarett-Förderpreis
Alle zwei Jahre seit 1994 vergibt die Stadt Minden den bundesweit anerkannten Kabarett-Förderpreis an Talente, die „neuartig und bereichernd für das Genre“ sind. Die deutschsprachigen Preisträger*innen – „Malarina“ ist die erste aus Österreich - werden alljährlich von einer mit Expert*innen besetzten Jury ausgewählt. Diese besteht aus Elke Frühling (Kulturjournalistin), Funda Gür (künstlerische Leiterin des BÜZ), Birger Hausmann (Mindener Stichlinge), Andrea Krauledat (Intendantin Stadttheater), Simon Strehlau (Redakteur WDR), Hans Jacobshagen (Kulturjournalist), Gabriele Killert (Publizistin) und Michael Laages (Dramaturg und Journalist).
Die Preisverleihung findet – nach einem Gastspiel 2022 bei der Kulturpromenade an der Weser – nun wieder im Stadttheater Minden statt. Solokünstlerin Negah Amiri, die vor zwei Jahren ausgezeichnet wurde, ist inzwischen ein absoluter Shooting-Star und hat eine eigene TV-Show.
Den Kabarett-Förderpreis „Mindener Stichling“ gibt es seit nunmehr 30 Jahren. Namensgeber ist das älteste aktive Amateur-Kabarett in der Bundesrepublik Deutschland. Die 1966 gegründeten „Stichlinge“ hatten sich zu ihrem 25. Jubiläum als „Geschenk“ den Preis von der Stadt gewünscht, um auch den Kabarett-Nachwuchs fördern zu können. Das „Geschenk“ konnte dann erst einige Jahre später realisiert werden. Den bronzenen Stichling hat Katja Hausmann-Seeger gestaltet.
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