Straßen.NRW

RS3: Auftaktworkshop für den 4. Abschnitt in Minden


Die Planung eines Radschnellwegs ist detailliert und aufwendig. Im Rahmen einer Vereinbarung hat sich die Stadt Minden dazu bereit erklärt, den Abschnitt des Radschnellweg OWL auf ihrem Stadtgebiet selbst zu planen. Damit alle an dem Projekt Beteiligten auf demselben Wissensstand sind, war das Planungsteam der Regionalniederlassung Ostwestfalen-Lippe vor Ort im Mindener Rathaus, um die Rahmenbedingungen zu erläutern und für Fragen und Anregungen zur Verfügung zu stehen.

„Radschnellverbindungen sollen die Verlagerung des Verkehrs vom Auto auf das Fahrrad fördern“, erklärte der Straßen.NRW-Projektleiter Fabian Bauer zu Beginn. „Deshalb gilt der klassische Denkansatz – Fahrrad für Kurzstrecke – nicht mehr. Der RS3 soll Städte über 50 Kilometer verbinden und dabei sicheres und attraktives Fahren mit hoher Reisegeschwindigkeit garantieren.“

Die Beteiligten hörten interessiert zu. Neben Vertreter*innen der Fachabteilung rund um Lars Bursian, Beigeordneter für Städtebau und Feuerschutz, waren auch Vertreter*innen des Kreises Minden-Lübbecke, der Kreispolizei, der Bezirksregierung Detmold sowie des ADFC vor Ort. Fabian Bauer stellte verschiedene Querschnitte und Führungsformen vor – neben eigenständig geführten Radschnellwegen sind auch solche planbar, die straßenbegleitend geführt werden. Weitere Alternative ist die Führungsform als Fahrradstraße. Bauer und sein Team machten deutlich, dass viele Planungsschritte absolviert werden müssen, bis es letztendlich zum Bau kommt, denn „Radschnellwege sind den Landesstraßen gleichgestellt, müssen also auch denselben Planungsprozess durchlaufen“. Das heißt, im Hintergrund geschehe in den beteiligten Behörden viel, auch wenn nach außen hin wenig sichtbar werde.

„Die Planung eines Radschnellweges ist für uns ein Marathonprojekt, da es einen Planungsprozess wie bei einer Landesstraße erfordert und mit einer Linienbestimmung startet. Das ist für uns schon eine große Herausforderung“, ergänzt Lars Bursian. „Allerdings ist der Radschnellweg ein positives Zukunftsprojekt, das wir für unsere Stadt nun schrittweise im vorgeschriebenen Verfahren angehen wollen. Wir setzen dabei auf Straßen.NRW, die uns eine starke Unterstützung zugesagt haben.“

Inhaltliche Ergänzungen lieferte Michael Eichelmann, Referent vom Ministerium für Umwelt, Naturschutz und Verkehr (MUNV). Er gab Hinweise zur Finanzierung und Fördermöglichkeiten.

Zum Abschluss waren sich alle einig, dass zukünftig regelmäßige Abstimmungen stattfinden werden, um ein gemeinsamen Verständnis für den Prozess zu schaffen.

Hintergrund
Der vierte Abschnitt des Radschnellweg OWL führt durch Minden. Im Dezember 2023 hat die Straßen.NRW-Regionalniederlassung OWL mit der Kommune eine Planungsvereinbarung geschlossen. Da Minden über 80.000 Einwohner*innen hat, ist die Stadt für die Planungen innerhalb ihrer Ortsdurchfahrt selbst zuständig. Die einzelnen Planungsschritte (Vorplanung, Entwurfsplanung, Genehmigungsplanung, Planfeststellung) werden eng mit dem MUNV abgestimmt.

In den drei anderen Abschnitten des RS3 wird bereits geplant. Mit der Stadt Bad Oeynhausen gibt es ebenfalls eine Planungsvereinbarung, die Abschnitte in Herford und Porta Westfalica werden von der Regionalniederlassung geplant.

Radschnellverbindungen
Vorfahrt für Radler*innen: Radschnellwege sind breite, komfortable Verbindungen, auf denen sich die Fahrzeiten in und zwischen den Städten erheblich verkürzen. Durch direkte Streckenführungen zu Wohnvierteln, Arbeitgebern, Schulen und Kitas und der Möglichkeit, hohe Reisegeschwindigkeiten zu halten, stärken sie den Alltagsradverkehr. Mehr noch: Für Pendler*innen dienen sie als echte Alternative zum motorisierten Verkehr, vor allem in Ballungsräumen mit staugefährdeten Strecken und in Kombination mit dem öffentlichen Nahverkehr. Zukünftig gut ausgebaute und vernetzte, sicher und komfortabel befahrbare Radschnellwege leisten einen erheblichen Beitrag zur Entlastung der Umwelt – eine große gemeinsame Aufgabe für Land, Regionen und Kommunen. 

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