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Minden: Einwohnerzahl hält sich auf hohem Niveau


Nach leichten Anstiegen in den Vorjahren ist die Einwohnerzahl Mindens stabil geblieben. Acht Einwohner*innen mehr registrierte die Statistikstelle der Stadtverwaltung im Vergleich vom 31. Dezember 2023 zum selben Stichtag 2024. In Minden leben nach den vorliegenden Zahlen 85.519 (Vorjahr: 85.511) Menschen mit Haupt- und Nebenwohnsitz. Im Jahr 2022 hatte es – vor allem durch angekommene Geflüchtete aus der Ukraine – einen deutlichen Zuwachs von rund 1.300 Einwohner*innen gegeben, 2023 waren es 60 mehr als im Vergleich zum Vorjahr. In 2022 wurde erstmals in der Geschichte der Stadt die 85.000er-Marke bei der Bevölkerungszahl überschritten. 

„Minden ist ein attraktiver Wohnort mit einem sehr guten Bildungs- und Kulturangebot ist. Viele kleine, mittlere und auch einige große, international tätige Unternehmen – oft familiengeführt – bieten in unserer Stadt ein breites Spektrum an sicheren Arbeitsplätzen“, so Bürgermeister Michael Jäcke. Im Vergleich zu anderen Regionen in Nordrhein-Westfalen seien auch die Mieten für Wohnungen und die Preise für Immobilien im Kreis Minden-Lübbecke auf einem preislich mittleren/günstigen Niveau. 

Wie in jedem Jahr gibt es viel Bewegung in einer Stadt – so auch in Minden. Im vergangenen Jahr zogen 4.217 (Vorjahr: 4.704) Personen in die Weserstadt und 3.823 (Vorjahr: 4.113) verlegten ihren Wohnsitz in eine andere Kommune. Das allein ergibt ein Plus von 394 Menschen. 4.227 Umzüge (Vorjahr: 4.261 Mindener*innen) innerhalb des Stadtgebietes wurden registriert. 

Verloren hat die Stadt Einwohner*innen durch den erneuten Überhang an Sterbefällen im Vergleich zu den Geburten: 950 Mindener*innen (Vorjahr: 1.027) starben 2024 und 687 gemeldete Neugeborene (Vorjahr: 673) wurden registriert. Das ergibt ein Minus von 263 Menschen. „Auch bundesweit sterben seit vielen Jahren statistisch gesehen mehr Menschen, als geboren werden“, wissen die beiden Statistik-Fachleute der Stadtverwaltung, Sarah Stockmann und Ralf Wilkening. 

Die vor allem im Jahr 2022 hinzu gewonnenen Einwohner*innen haben die Stadt Minden erneut vor große Herausforderungen gestellt – vor allem im Bereich Soziales und in der Ausländerbehörde, im Schulbüro und im Bereich Kindertagesbetreuung. „Es ist nach wie vor sehr eng in den Kitas und in den Schulklassen. Darauf müssen wir uns auch in den kommenden Jahren einstellen“, weiß Bürgermeister Michael Jäcke. Im Bereich Bildung hat die Stadt daher Anfang 2025 ein großes Investitionspaket geschnürt. 152 Millionen Euro sollen bis zum Jahr 2033 allein in die Mindener Bildungslandschaft fließen. Auch die Zahl der Kita-Plätze wird noch erweitert. 

Neun der insgesamt 19 Stadtbezirke hat im Saldo Einwohner*innen hinzugewonnen und neun haben Einwohner*innen verloren. In einem Ortsteil (Minderheide) wohnen exakt genauso viele Menschen wie Ende 2023. Das Saldo berechnet sich aus den Zuzügen, Wegzügen und Umzügen sowie Geburten und Sterbefällen. Über einen Gewinn können sich die Ortsbürgermeister*innen von Bärenkämpen (+52), Innenstadt (+165), Königstor (+52), Kutenhausen (+21), Leteln/Aminghausen (+19), Meißen (+12), Rechtes Weserufer (+28), Rodenbeck (+42) und Stemmer (+13) freuen. Einwohner*innen verloren haben (alphabetisch): Bölhorst (-28), Dankeresen (-43), Dützen (-33), Haddenhausen (-13), Hahlen (-76), Häverstädt (-4), Nordstadt (-33), Päpinghausen (-17), und Todtenhausen (-26). 

Der bevölkerungsreichste Stadtteil ist nach wie vor die Innenstadt mit 10.993 Einwohner*innen (Haupt- und Nebenwohnsitz) gefolgt von Königstor (9.162) und Rodenbeck (9.099) sowie Bärenkämpen (7.557) und Nordstadt (7.221). Den geringsten Bevölkerungsstand mit 354 Personen verzeichnet der Ortsteil Päpinghausen. Eine dreistellige Einwohner*innen-Zahl hat weiter auch Bölhorst mit 943 Menschen. 

84.781 Mindener*innen sind mit Hauptwohnsitz (Vorjahr: 84.753) und 738 mit Nebenwohnsitz (Vorjahr: 758) gemeldet. Die landeseigene Statistikstelle IT NRW betrachtet in der amtlichen Statistik grundsätzlich nur die mit Hauptwohnsitz gemeldeten Einwohner*innen in den Städten und Gemeinden. Auch sei der Hauptwohnsitz zum Beispiel entscheidend für die Wahlberechtigung, so Sarah Stockmann. In diesem Jahr gibt es voraussichtlich noch zwei Wahlen: am 14. September die Kommunalwahl in ganz NRW – hier werden die Vertreter*innen der Kreistage und Räte sowie die Bürgermeister*innen und Landräte (nicht in Minden-Lübbecke) gewählt - und am 28. September gibt es eine Stichwahl bei den Bürgermeisterwahlen. Nur wenn eine/r der Kandidatinnen und Kandidaten bereits im ersten Wahlgang die absolute Mehrheit erreicht hat, entfällt die Stichwahl. 

Gestiegen ist die Zahl der Menschen mit einer anderen Staatsbürgerschaft als Deutsch in Minden. 13.983 (Vorjahr: 13.774) der 84.781 Einwohner*innen mit Hauptwohnsitz in Minden kommen aus 129 anderen Ländern als Deutschland. Das sind 16,49 Prozent (Vorjahr 16,25 Prozent). In der Statistik sind auch 78 staatenlose Menschen zu finden, die als eigene „Staatsbürgerschaft“ wie auch die aktuell 119 ungeklärten Fälle geführt werden. 

„Die Staatenlosen sind meist Personen, die von ihrem Herkunftsland als Bürger*in nicht anerkannt werden und die von dort keine Papiere erhalten“, erläutert Daniel Schollmeyer. Die „Ungeklärten“ seien Fälle in der Bearbeitung, wo derzeit keine eindeutige Staatsangehörigkeit nachgewiesen werden könne und meist mehrere Länder in Frage kommen.

Die größte Gruppe der Einwohner*innen mit einer ausländischen Staatsbürgerschaft bilden nach wie vor die Menschen aus Syrien 2.597 (Vorjahr: 2.678), von denen viele freiwillig nach Minden gezogen sind und aber auch als Asylbewerber*innen zugewiesen wurden. Stark zugenommen hat aufgrund des Krieges seit Ende Februar 2022 die Zahl der Ukrainer*innen in Minden. 1.823 (Vorjahr: 1.630) waren zum Stichtag 31. Dezember 2024 in der Stadt gemeldet, im Jahr 2021 waren es nur 149. Die am dritthäufigsten vertretene, ausländische Staatsbürgerschaft ist die des Irak (1.459 Menschen), gefolgt von Polen (763), der Türkei (566), Italien (468), Afghanistan (447), Rumänien (415), der Russischen Föderation (404), Kosovo (356), Portugal (328), Litauen (325), Serbien (309) und Griechenland (291). 

Gruppe der über 90-Jährigen wächst
Mit der Einwohnerstatistik der Stadt Minden wird jedes Jahr auch die Altersstruktur (nur Hauptwohnsitz) ausgewertet. Hier zeigt sich: Die meisten Mindener*innen sind zwischen 56 und 65 Jahre alt. Pro Jahrgang gibt es bei den sogenannten „Babyboomern“ jeweils mehr als 1.200 Bürger*innen. Die Spitze hält der Jahrgang 1963 mit 1.367 Frauen und Männern, gefolgt vom Jahrgang 1968 mit 1.320 Bürger*innen. 

Obwohl es insgesamt mehr Frauen (42.884) als Männer (41.897) in der Stadt Minden gibt (+ 987) sei es interessant zu sehen, dass fast alle Jahrgänge von 2024 bis zurück 1975 (Ausnahmen 2012, 2002, 1988, 1982 und 1976) einen männlichen Überhang haben. Erst bei den ab 50-Jährigen kippe dieser Vergleich, aber auch nicht in allen Jahrgängen (Ausnahmen 1968 und 1966), so Sarah Stockmann. Durchgängig mehr Frauen gibt es in Minden ab Jahrgang 1965 - also ab einem Alter von 59 Jahren. Aber auch diese Tendenz sei bundesweit zu beobachten.

Nach einem Rückgang im Jahr 2023 ist die Zahl der 100-Jährigen und älteren wieder leicht gestiegen. 22 (Vorjahr: 18) Einwohner*innen gehören zu dieser Gruppe. Eine Bürgerin ist gar 106 (Jahrgang 1918) und damit die älteste Mindenerin. Männer finden sich nur bei den 100-Jähringen (4), aber nicht bei den noch älteren Mindener*innen. 195 (Vorjahr: 199 Menschen) sind zwischen 95 und 99 Jahre alt. Deutlich größer ist die Gruppe der 90- bis 94-Jährigen: 704 Frauen und Männer (Vorjahr: 645) haben in Minden vergangenes Jahr dieses gesegnete Alter erreicht. Damit wächst die Gruppe der über 90-Jährigen im Vergleich zum Vorjahr wieder. 

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