Mehr Platz, helle Räume, eine individuell zu steuernde Lüftung und moderne Unterrichts-Technik – darüber können sich die Grundschüler*innen und Lehrer*innen der Bierpohlschule freuen. Denn der neue Anbau an das Bestandsgebäude ist – bis auf Restarbeiten – fertiggestellt. Der Umzug von zwölf Klassen in den modernen, zweigeschossigen Anbau konnte plangemäß Ende 2024/Anfang 2025 erfolgen. Die Grundschüler*innen haben nach den Weihnachtsferien die neuen Klassenräume bezogen. Der erste Unterricht fand hier am 7. Januar statt.
Was sich bereits im Sommer 2024 bei einem Ortstermin abzeichnete, ist auch eingetreten: Der Neubau konnte zeitgerecht fertiggestellt werden. Der verantwortliche Beigeordnete für Finanzen und Gebäudewirtschaft, Norbert Kresse, und auch Projektleiterin Anna-Katharina Nobbe (Städtische Gebäudewirtschaft) zeigten sich sehr zufrieden. Es fehle noch das neue Mobiliar, welches seit längerem bestellt ist, und die Außenbeleuchtung. „Die Schließfächer in den Fluren sind Anfang dieser Woche eingebaut worden und müssen noch verkleidet werden“, erläutert Nobbe vor Ort.
„Wir haben am letzten Schultag vor den Weihnachtsferien angefangen, die Kartons zu packen“, berichtet Schulleiterin Tanja Schnelle. Ein beauftragtes Unternehmen habe dann den Umzug während der Ferien ausgeführt und die Räume soweit eingerichtet. Die letzten Kartons seien dann zum Schulbeginn im neuen Jahr wieder in den Klassen ausgepackt worden.
Alle Klassenräume im Neubau sind mit zwei versetzt nach oben und unten leicht verschiebbaren, grünen Tafeln und mit einem Großbildschirm-Fernseher ausgestattet. „Das war der Wunsch der Lehrkräfte“, so Kresse. Schulleiterin Tanja Schnelle schätzt die klassischen Tafeln, die sich über Schienen bis weit nach unten herunterziehen lassen, damit auch die kleinsten Schüler*innen hierauf etwas schreiben oder malen können. Andere Schulen, die von der Stadt Minden neu ausgestattet wurden, haben sich meist für so genannte „White Boards“ entschieden.
Neben den zwölf Klassenräumen gibt es auf beiden Etagen des Neubaus insgesamt sechs Differenzierungsräume. Je zwei Klassen teilen sich einen. Das Gebäude ist mit dem Aufzug im neuen Treppenhaus auch barrierefrei. Alle Räume haben eine dezentrale Lüftungsanlage, die separat gesteuert werden kann. Die Differenzierungsräume, sind von den Klassenräumen aus und auch vom Flur erreichbar. „Sehr praktisch“, findet das Schulleiterin Schnelle. In der bisherigen Situation habe es nur zwei Differenzierungsräume gegeben, die nur über die Klassenräume erreichbar waren.
In die Klassen-Container, die als Interimslösung auf dem Schulgelände aufgebaut wurden, ist nun die Verwaltung eingezogen. Nur noch eine 1. Klasse hat im Container Unterricht, alle anderen sind in den modernen Neubau umgezogen. Zurzeit ist der Platz knapp an den Mindener Schulen. Auch in der Bierpohlschule musste im Sommer 2024 eine neue Eingangsklasse geschaffen werden, so hat die Schule nun 13 Klassen – statt zwölf.
Jetzt geht es weiter mit dem zweiten Bauabschnitt, so Projektleiterin Nobbe. Dafür wurden in diesen Tagen eine so genannte Staubwand in das Bestandsgebäude eingezogen, welches weiter passiert werden kann, um zum Beispiel in die Mensa zu kommen. Für Lehrer*innen und Schüler*innen gibt es - bis zur Fertigstellung des zweiten Bauabschnitts - weiter Einschränkungen durch längere Laufwege und ein geringes Platzangebot. Das Bestandsgebäude aus den 1950er Jahren wird von jetzt an saniert. Hier sollen dann wieder die Verwaltung, Mehrzweckräume und eine Bibliothek untergebracht werden.
Auf dem gesamten Grundstück wurden im Zuge der neu geltenden Anforderungen an den Überflutungsschutz auch begrünte Entwässerungsmulden modelliert. Diese sollen im Falle eines Starkregenereignisses das auf dem Grundstück anfallende Wasser zurückhalten und kontrolliert an die Kanalisation weitergeben, so die Gebäudewirtschaft.
Im Haushalt der Stadt Minden sind 6,240 Millionen Euro für die Gesamtmaßnahme Bierpohlschule eingestellt. Davon sind für den ersten Bauabschnitt ca. 5,115 Millionen Euro angesetzt worden, wovon nach bisheriger Prognose nur 4,950 Millionen Euro benötigt werden. Eine endgültige Aussage zu den Gesamtkosten lasse sich erst nach Fertigstellung des 2. Bauabschnitts treffen, so der Beigeordnete Kresse.
Sämtliche Leistungen wie die Grundlagenermittlungen, der Entwurf, Bauantrag, Ausschreibungen, die Bauleitung und Koordinierung sowie die Bauüberwachung zu diesem Objekt erfolgen durch die Gebäudewirtschaft der Stadt Minden.