An der Ecke Hahler Straße/Petershäger Weg wird intensiv gearbeitet. Helle Gossensteine werden im Kurvenbereich in aufgehäuftem Sand und Beton verlegt und mit einem speziellen Hammer auf die richtige Höhe gebracht. Stein für Stein. „Das ist immer noch echte Maß- und Handarbeit. Maschinen können das nicht“, erläutert Mirco Koppmann, Leiter des Bereiches Abwasser-Straßen-Gewässer der Städtischen Betrieben Minden (SBM). Straßenmeister Andreas Struckmann zeigt sich bei einem Ortstermin sehr zufrieden über den Baufortschritt. „Bislang läuft das Projekt nach Plan“, so Struckmann.
Der Petershäger Weg ist für eine umfangreiche Kanalsanierungs- und Straßenbaumaßnahme der SBM sowie für den Ausbau des Glasfasernetzes seit November 2023 gesperrt – zwischen Hahler Straße und der Kreuzung Stemmer Landstraße/Stiftsallee. „Es war leider unvermeidbar, den betroffenen Abschnitt voll zu sperren. Die Straße war nicht breit genug. Sie halbseitig befahrbar zu lassen, war deshalb nicht möglich. Und es gibt strengere Vorschriften für die Sicherheit der Arbeiter und die Abstände zu den Maschinen“, begründet Koppmann die Entscheidung.
Für Radfahrer*innen wurde ab November eine Umleitung eingerichtet. Auf eine Umleitung für alle übrigen Verkehrsteilnehmer*innen konnte verzichtet werden, weil immer nur ein Teil des gesamtes Bauabschnitts gesperrt ist. Die Baustelle ist gewandert, so Koppmann. Die Anfahrten von Norden beziehungsweise Süden in den Petershäger Weg werden bis zu den Abschnitten der Wanderbaustellen als Sackgasse ausgewiesen. Momentan gibt es allerdings von der Hahler Straße kein Durchkommen. Anlieger*innen haben bis zum Baustellenbereich freie Fahrt. „Die Privatgrundstücke waren zu jeder Zeit fußläufig und natürlich für Rettungsfahrzeuge – meist auch mit dem Auto – erreichbar“, ergänzt Straßenmeister Andreas Struckmann.
Der Petershäger Weg ist eine der stark befahrenen Achsen in Minden. Die Zuständigkeit für die K 10 hat die Stadt Minden 2014 vom Kreis übernommen. Der Zustand war zuletzt schlecht. Deshalb war die Sanierung des Petershäger Weges bereits vor längerer Zeit für eine grundhafte Erneuerung der asphaltierten Fahrbahn und der Entwässerungseinrichtungen vorgesehen. Für sie werden keine Anliegerbeiträge erhoben. In Kutenhausen und Dützen sind diese Arbeiten bereits beendet, in Hahlen/Minderheide läuft nun der letzte Abschnitt des Großprojekts.
Die Kanalsanierung im aktuellen Teilstück ist abgeschlossen. An mehreren Stellen wurden die Rohre unter der Erde erneuert, zum Teil mussten auch Grundstücksanschlussleitungen modernisiert werden. Und weil im Verlauf der Straße fast kein Gefälle herrscht, wurden und werden rund 30 zusätzliche Abläufe für das Regenwasser eingebaut und an die Kanalisation angeschlossen. Auch die Verlegung der Glasfaserleitungen im Auftrag eines Unternehmens ist mit in das Sanierungsprojekt aufgenommen worden, „damit die Straße nicht bald schon wieder aufgerissen werden muss“, so Struckmann.
Aktuell wird im Abschnitt zwischen der Kreuzung Hahler Straße und den MKB-Gleisen gearbeitet. Die Gossen waren abgesackt, das Wasser floss nicht mehr ab. Auch gab es Risse in der Fahrbahn. Der gesamte Bauabschnitt ist fast zwei Kilometer lang. Wenn die Gossen fertig verlegt sind, geht es an die neue Straßendecke. Für diese Asphaltierungsarbeiten haben die SBM einen eigenen „Fertiger“, der sich bei schon vielen Maßnahmen bewährt hat. Dieser müsse aber frei sein, weil in den Sommerfreien an zahlreichen Straßen gearbeitet wird. Einen genauen Zeitpunkt für diese Arbeiten kann Struckmann daher nicht nennen.
Es werden wohl noch einige Monate vergehen, bis der Petershäger Weg wieder für den Verkehr freigegeben werden kann. Die Kollegen Koppmann und Struckmann gehen davon aus, dass sich der Straßenbau noch bis Ende dieses Jahres hinziehen wird – an diesem Zeitplan habe sich auch nichts geändert, so der Bereichsleiter. Starkregen, Frost und Schnee im Winter könnten den Verlauf noch stoppen. „Aber wir sind optimistisch, dass wir weiter gut vorankommen“, sagt Koppmann abschließend.
Die Kosten für die gesamte Sanierung des Petershäger Weges – Kanal und Straße – belaufen sich auf rund 1,85 Millionen Euro. Davon fördert das Land Nordrhein-Westfalen den Straßenbau mit 70 Prozent. Für den aktuellen Abschnitt zwischen Hahler Straße und Stiftsallee haben die Städtischen Betriebe rund 1,1 Millionen Euro eingeplant.
Informationen finden Anlieger*innen und Interessierte auch auf der Internetseite der SBM www.minden.de/baumaßnahmen. Diese Internetseite wird fortlaufend aktualisiert.