Unter dem Titel „Minden: Kulturstadt und Stadt der Kulturen“ hat die Stadt Minden ihren fortgeschriebenen Kulturentwicklungsplan in einer Druckversion herausgebracht. Er liegt jetzt online (Link: https://www.minden.de/bildung-kultur-sport/kulturentwicklungsplanung/) und als gedruckte Broschüre in einer kleiner Auflage vor. Der Rat der Stadt Minden hat den Kulturentwicklungsplan für die kommenden zehn Jahre nach ausführlichen Beratungen - vor allem zwischen den beteiligten Kultureinrichtungen und mit dem Kulturausschuss - Ende Mai 2024 beschlossen.
Ziel der kulturellen Stadtentwicklung ist die Sicherung des besonderen kulturellen Profils - im Interesse und zum Wohle möglichst aller Einwohner*innen der Stadt. „Es ist notwendig, kulturell und politisch legitimierte Perspektiven zu entwickeln. Denn ohne gemeinsam vereinbarte kulturpolitische Zielsetzungen würde das Handeln beliebig sein“, erläutert die Leiterin des Bereiches Kultur und Sport, Nina Renner, den Hintergrund.
Bereits seit 2008 formuliert ein Kulturentwicklungsplan in Minden Rahmenbedingungen für ein zukunftsorientiertes kulturelles Leben in der Stadt. Dieses Konzept, das 2015 und jetzt erneut fortgeschrieben wurde, bildet den gemeinsamen Orientierungs- und Handlungsrahmen für die aktuelle und die zukünftige Kulturarbeit.
Auf ganz neu formulierte sowie fortgeschriebene Ziele und Handlungsfelder haben sich ganz viele Beteiligte in einem längeren Prozess verständigt. Die Arbeit an dem neuen Konzept wurde Ende 2021 aufgenommen. Neben den rein städtischen Dienststellen und Einrichtungen, wie dem Kulturbüro, dem Mindener Museum, dem Stadttheater, der Stadtbibliothek und dem Kommunalarchiv Minden, haben auch die eng mit der Stadt verbundenen Kultur-/Bildungseinrichtungen wie die Musikschule Minden gGmbH, das Kulturzentrum BÜZ, die VHS Minden-Bad Oeynhausen, die Minden Marketing GmbH und das LWL-Preußenmuseum intensiv an der Erstellung des Kulturentwicklungsplanes mitgewirkt. Beteiligt wurden auch Vertreter*innen der Freien Szene sowie die interessierte Öffentlichkeit und natürlich die Politik, berichtet Renner.
Der Titel „Minden: Kulturstadt und Stadt der Kulturen“ gründet auf dem Kulturkonzept. Einige der bereits 2008 und 2015 vereinbarten Ziele und Schwerpunkte haben sich in der Diskussion weiterhin als zukunftsweisend erwiesen. Jüngere Entwicklungen und veränderte gesellschaftliche Rahmenbedingungen wurden auf ihre Bedeutung für den Bereich Kultur hin befragt und unter Einbeziehung der Erfahrungen der vergangenen Jahre bei der konzeptionellen Neuausrichtung berücksichtigt. Aus der Analyse von gesellschafts-, bildungs- und kulturpolitischen Veränderungsprozessen haben Kultur- und Bildungseinrichtungen nun einen gemeinsamen Orientierungs- und Handlungsrahmen für ihre aktuelle und zukünftige Kulturarbeit erarbeitet.
Die Handlungsfelder des aktuellen Kulturentwicklungsplans konnten zudem auf die im März 2023 beschlossene Stadtstrategie Minden 2032 als Ausgangspunkt zurückgreifen und richten sich eng an dieser aus. So soll ein hoher Bildungs- und Freizeitwert für Einheimische und Gäste erreicht werden. Es wird Wert auf Nachhaltigkeit und einen ausgeprägten gesellschaftlichen Zusammenhalt gelegt. Kulturorte sollen allseits aktiv genutzt sowie gut und umweltfreundlich erreichbar sein. Individuelle Potenziale sollen sich entfalten können.
Was innerhalb der Handlungsfelder erreicht werden soll, legen entsprechende Ziele fest. Um diese zu erreichen, sei eine Zusammenarbeit unabdingbar. Kooperation und Vernetzung seien deshalb als Ziele sowie Maßnahmen den drei Handlungsfeldern Nachhaltigkeit, Digitalität und Teilhabe vorangestellt, so die Stadt Minden. Zu jedem Handlungsfeld haben die kulturellen Planungspartner*innen eine Präambel formuliert und verbindliche Ziele vereinbart. Wie diese in den kommenden Jahren erreicht werden sollen, ist in gemeinsamen Maßnahmen sowie den individuellen Maßnahmenplänen der einzelnen Planungspartner*innen formuliert worden.
„Dass der Kulturentwicklungsplan grundlegend als beteiligungsorientierter, dynamischer und dauerhafter Planungs- und Reflexionsprozess angelegt worden ist, hat ihn zu einem nachhaltigen und effektiven Instrument gemacht, das für alle Kooperationspartner*innen einen hohen Wert besitzt“, streicht Norbert Kresse, Beigeordneter für Finanzen und Gebäudewirtschaft sowie kommissarischer Beigeordneter für Bildung, Kultur, Sport und Freizeit, heraus. Gesellschaftliche Veränderungen und begrenzte Budgets für kommunale Kulturarbeit erforderten eine Selbstverortung mit Benennung der Rahmenbedingungen.