Pressestelle

Richtfest an der Sporthalle des Ratsgymnasiums


Hoch hinauf musste Bürgermeister Michael Jäcke, um zu prüfen, ob der Richtkranz am Rohbau der Sporthalle des Ratsgymnasiums auch richtig hängt. Vom rund 8,50 Meter hohen Gerüst reichte er dem Zimmermann den obligatorischen Schnaps zum Richtspruch. Dieses Ritual verfolgten bei bestem Wetter am 11. November rund 60 Gäste, die die Schule und die Stadt als Bauherrin zum Richtfest eingeladen hatten. Den Auftakt machte in der künftigen Sporthalle die Bigband des Ratsgymnasiums mit dem Stück „Eye oft he Tiger“. Nach den Grußworten gaben die Schüler*innen dann noch „We are the Champions“ zum Besten.
 
 „Movimens“ - das ist der Name, den das Ratsgymnasium dem Neubau geben will, wenn er in den Betrieb geht, berichtete Schulleiterin Cordula Küppers am vergangenen Freitag. Die Halle befinde sich „mitten im Kiez“ der Altstadt und solle künftig eine offene Sporthalle für das gesamte Quartier werden. Sie wünscht sich auch, dass auf dem Kunstrasenplatz, der nach der Inbetriebnahme der Halle erneuert werden muss, wieder viel Fußball gespielt wird. Neben dem Schulsport könne es Angebote wie zum Beispiel Yoga-Kurse geben. Schon vor dem Bau gab es Kooperationen mit der Juxbude, der Volkshochschule, der Eine-Welt-Schule sowie mit anderen Nachbarn, so Küppers.

Auf die im August 2021 abgerissene alte Einfach-Sporthalle sollte nicht ein gleich großer Ersatzbau aufgesetzt werden, erläutert Stadtkämmerer Norbert Kresse, der auch für die Gebäudewirtschaft verantwortlich ist. Angedockt an die Halle werde es – nach einem längeren, gemeinsamen Planungsprozess zwischen Stadt und Schule - künftig einen Raum für sportergänzende Nutzung wie zum Beispiel Tanzen/Gymnastik/Yoga und für den Sportunterricht auch einen Seminarraum mit Bild- und Filmpräsentation für den Bereich der Bewegungsanalyse geben. Dieser Raum könne auch von der VHS für beispielsweise Sprachkurse genutzt werden.

Die höherwertige Ausstattung der Halle wurde über gesammelte Spenden des Fördervereins finanziert. Zahlreiche Mindener Unternehmen und auch Stiftungen hätten das Projekt großzügig unterstützt, wie die Vorsitzende der Gesellschaft der Förderer des Ratsgymnasiums e.V., Verena Böcker, beim Richtfest stolz berichtete.

Der Neubau sei notwendig geworden, weil das Vorgänger-Modell „in die Jahre“ gekommen war. Die Fassade hatte Risse, was zu einem großen Problem führte, so Bürgermeister Michael Jäcke in seinem Grußwort. Vor dem Hintergrund der vor allem krisenbedingten Mehrkosten bekräftigte Jäcke vor den Gästen die Entscheidung der Stadt, diese Halle zu bauen. „Es ist richtig, dass wir das Projekt auch in schwierigen Zeiten angegangen sind und weiter vorangetrieben haben“, so der Bürgermeister weiter.

Die Arbeiten liegen coronabedingt und aufgrund des andauernden Krieges in der Ukraine, der zu Materialengpässen geführt hat, nicht mehr im Zeitplan. Ferner musste das Baufeld durch den Kampfmittelräumdienst aufwendig sondiert und untersucht werden. Die deutschlandweit auftretenden Kostenexplosionen am Bau hat auch dieses Projekt - über alle Gewerke hin - hart getroffen: Waren die Planer anfangs noch von Projektkosten in Höhe von 2,6 Millionen Euro ausgegangen, rechnet der Bereichsleiter der städtischen Gebäudewirtschaft, Jörn Schunk, aktuell mit 4,6 Millionen Euro - trotz unveränderter Planung. Der Förderverein der Schule unterstützt den Neubau mit 150.000 Euro. 

Bis Ende 2023 soll an der Ecke Rodenbecker Straße/Schwichowwall eine neue Einfachsporthalle mit 1.135 Quadratmetern Nutzfläche sowie dem angeschlossenen Raum für eine sportergänzende Nutzung und den Seminarraum entstehen. Obendrauf kommen ein Gründach und eine Photovoltaikanlage. Klimafreundlich sind auch die Energiequellen. Geheizt wird die Halle künftig mit einer Luft-Wasser-Wärmepumpe plus Fernwärme und Solarzellen. „Das sei zwar nicht die kostengünstigste Variante, aber ökologisch und zukunftsweisend“, betonte Bürgermeister Jäcke.

Auch architektonisch galt es Herausforderungen zu meistern. So wird die Halle sehr große Fenster zum Rasenplatz hin haben, um viel natürliches Licht in die Halle zu lassen. Die Fenster korrespondierten zunächst nicht mit den geforderten Sicherheitsstandards in Sporthallen. Aber auch dafür wurde eine Lösung in Form einer zweiten Glaswand als Prallschutz von den Fachleuten der Gebäudewirtschaft gefunden, so Schulleiterin Cordula Küppers. Die Nutzer*innen können die Halle über zwei Eingänge erreichen – vom Süden und vom Norden her. Fahrradabstellplätze sind im Nordwesten geplant.

Bis die neue Halle fertig ist, müssen die Sportlehrer*innen am Ratsgymnasium weiter kreativ sein. So würden andere Hallen in anderen Stadtbezirken genutzt. „Wir fahren jetzt viel Bus“, so Küppers. Aber es gebe auch Sportunterricht draußen, Tischtennis in der Aula und weitere Bewegungs-Ideen. Es lohne sich unbedingt auf die Halle zu warten, meint Cordula Küppers. Ihr Dank und auch der des Bürgermeisters sowie der Fördervereinsvorsitzenden galt den Mitarbeitern der städtischen Gebäudewirtschaft für die Planungen, Durchführung und die Projektleitung sowie den „fleißig arbeitenden“ Handwerkern.


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