Die Stadt Minden kann sich über 606.000 Euro an Mitteln des Landes Nordrhein-Westfalen aus dem Programm „Nahmobilität“ freuen. Damit soll die Kreuzung Marienstraße/Saarring radfahrergerecht und barrierefrei ausgebaut werden. „Wir freuen uns als fahrradfreundliche Stadt sehr über diese Förderzusage vom Land. Minden hat in den vergangenen Jahren sehr viel in die Verbesserung der klimafreundlichen Nahmobilität und Barrierefreiheit investiert“, hebt Bürgermeister Michael Jäcke hervor, der am Donnerstag, 12. Mai, einen Förderbescheid von NRW-Verkehrsministerin Ina Brandes, entgegennehmen konnte.
„Die Landesregierung gibt dem Radverkehr Rückenwind. Mit dem Nahmobilitätsprogramm 2022 fördern wir über 250 Projekte in unseren Kreisen, Städten und Gemeinden, damit dort neue Brücken, bessere Rad- und Gehwege oder sichere Abstellstationen gebaut werden. Besonders freut mich, dass bei der Umgestaltung der Kreuzung in Minden auch Fußgängerübergänge und eine Bushaltestelle barrierefrei umgebaut werden. Zufußgehen wird attraktiver und sicherer und Busfahren einfacher zugänglich. So stelle ich mir bessere, sichere und saubere Mobilität vor“, so Verkehrsministerin Ina Brandes.
In diesem Jahr fließen landesweit rund 110 Millionen Euro in den Rad- und Fußverkehr. 98 Millionen Euro kommen dabei aus Landes- und Bundesmitteln und werden von den Kommunen finanziell auf die Gesamtsumme ergänzt. Seit Regierungsantritt im Jahr 2017 wurden 500 Kilometer neue Radwege in NRW gebaut.
Der Bescheid ist Mitte April bei der Stadt Minden eingegangen. Die Vorplanungen für die Maßnahme sind im Fachbereich Städtebau und Feuerschutz abgeschlossen, so dass dieses Projekt nun auch an die Städtischen Betriebe übergeben werden kann. Es folgt noch in diesem Jahr die Ausführungsplanung, die Ausschreibung und Vergabe, so dass voraussichtlich ab Anfang 2023 die Kreuzung umgestaltet werden kann, teilt Beigeordneter Peter Wansing, Leiter der Städtischen Betriebe Minden, mit. Für die Planungen sind bereits rund 100.000 Euro an Mitteln im städtischen Haushalt für 2022 eingestellt. Die Maßnahme wird insgesamt rund 762.000 Euro kosten. 20 Prozent der Kosten trägt die Stadt Minden, 80 Prozent kommen vom Land NRW.
Geplant ist, dass im gesamten Kreuzungsbereich die Radwege verbreitert, rot gepflastert und zur Straße in den Übergängen abgesenkt werden. Die Schutzstreifen auf den Fahrbahnen erhalten in der Nord-Süd-Achse (Marienstraße, Bundestraße 61) eine auffällige rote Markierung. Im Saarring (Westachse) werden die Radfahrer*innen vor dem Kreuzungsbereich vom vorhandenen Radweg auf einen Radfahrerstreifen geleitet. Die Kurven werden ebenfalls ausgebaut. Auch soll der Radverkehr über eine eigene Signalanlage geführt werden. In den Radwegefurten werden Induktionsschleifen für Radfahrer*innen gelegt.
„Die Fußgänger*innen mit und ohne Handicaps sowie Rollstuhlfahrer*innen profitieren ebenfalls von dieser Maßnahme“, sagt der Leiter des Bereiches Verkehr bei der Stadt Minden, Gunnar Kelb. Denn der Radverkehr wird zukünftig vom Fußgängerbereich auf dem Hochbord getrennt geführt, was mehr Sicherheit für alle Verkehrsteilnehmer*innen bringt. Der Gehweg an der Marienstraße wird stadteinwärts neu gebaut und es werden barrierefreie Übergänge - mit Nullabsenkungen und taktilen Elementen ausgestattet – an den Ampeln geschaffen. Die dortige Bushaltestelle wird in Richtung Süden verlegt und barrierefrei umgestaltet. „Durch die klareren Wegeführungen wird die Übersichtlichkeit der Kreuzung für die nicht autofahrenden Verkehrsteilnehmer*innen deutlich verbessert“, freut sich der Vorsitzende des Beirates für Menschen mit Behinderungen, Eckhard Rüter.
Bei der Maßnahme handelt es sich um einem Lückenschluss im bestehenden Radwegenetz. „Sie trägt maßgeblich zur Sicherheit und zur weiteren Verbesserung des klimafreundlichen Radverkehrs in unserer Stadt bei“, hebt Gunnar Kelb hervor. Minden sei weiter auf einem guten Weg zu einer klimafreundlicheren Mobilität. Aktuell wurde Ende 2021 die Mitgliedschaft in der Arbeitsgemeinschaft fahrradfreundlicher Städte (AGSF) um sieben weitere Jahre verlängert. Minden ist hier bereits seit 1996 Mitglied.
Nur Kommunen, die den Kriterien der AGFS weiterhin gerecht werden, bleiben Teil der Arbeitsgemeinschaft und profitieren weiter von den Vorteilen einer Mitgliedschaft. Minden „punktete“ bei dem Antrag auf Verlängerung der Mitgliedschaft mit der Erstellung des Barriereatlas‘ für die Innenstadt, der Verbesserung von Lichtsignalanlagen für den Fuß- und Radverkehr sowie der Fortschreibung des Nahverkehrsplanes und mit zahlreichen umgesetzten Maßnahmen.
Zu den Neubaumaßnahmen der vergangenen sieben Jahre zählten die Geh-/Radwege an den Straßen Notthorn, Hans-Böckler-Straße (Lückenschluss zur Karlstraße) und Tillystraße. Zur sicheren Querung von Straßen wurden mehrere Signalanlagen - unter anderem an der Karlstraße, Hahler Straße, Marienstraße und Lahder Straße - gebaut, außerdem ein Fußgängerüberweg an der Kutenhauser Straße sowie Querungshilfen an der Stiftsallee und der Mindener Straße. Weitere Verbesserungen waren die Markierung oder Verbreiterung von Schutzstreifen, der Bau zweier Treckerschleusen und die Aufstellung von Bügeln zum sicheren Abstellen von Rädern – im Schwerpunkt in der Innenstadt.
Pressestelle der Stadt Minden, Susann Lewerenz, Telefon 0571 89204, pressestelle@minden.de