In Minden sind aktuell bereits rund 830 Menschen aus der Ukraine aufgenommen worden. „Das ist die Zahl, die wir kennen und die sich aus den bereits ins Melderegister aufgenommenen Geflüchteten, denen, die für eine Registrierung angemeldet sind, und den zugewiesenen Personen, zusammensetzt“, berichtet der Erste Beigeordnete Peter Kienzle, der auch aktueller Leiter des Stabes für außergewöhnliche Ereignisse der Stadt Minden (SAE) ist.
Vermutlich gebe es weitere Ukrainer*innen in Minden, die privat untergekommen sind und sich noch nicht für eine Registrierung angemeldet haben. Deshalb werde die genaue Zahl höher als 830 sein. Nur wer melderechtlich erfasst ist, hat Anspruch auf soziale Leistungen und eine kostenfreie Krankenbehandlung. Für diese Woche rechnet die Stadtverwaltung mit 46 weiteren, vom Land NRW zugewiesenen Geflüchteten, die untergebracht werden müssen.
Aus diesem Grund werde die Stadt Minden, neben einer früh aktivierten Unterkunft in Leteln, einer von der Diakonie Stiftung Salem angemieteten Einrichtung und der ehemaligen Hafenschule die Mehrzweckhalle in Stemmer für die vorläufige Unterbringung von Flüchtlingen bis Mitte April herrichten, so Kienzle weiter. Da die meisten geflüchteten Menschen nur Ukrainisch und Russisch sprechen, sei die Verständigung meist schwierig. „Es werden deshalb für Übersetzungen in den Gemeinschaftsunterkünften dringend Mindener*innen gesucht, die sich ehrenamtlich als Sprachmittler*innen einsetzen möchten“, so Kienzle. Diese können sich bei der städtischen Koordinatorin für Ehrenamtliche in der Flüchtlingsunterstützung, Gisela Posch (g.posch@minden.de), per Mail melden.
Was kann ich spenden und wo kann ich Sachen abgeben, die an die Geflüchteten weitergereicht werden können? Das ist eine Frage, die in diesem Tagen sehr oft im E-Mail-Postfach ukrainehilfe@minden.de und auch unter der eingerichteten Hotline (0571 89-5164) ankommt, beziehungsweise telefonisch gestellt wird, berichtet die städtische Integrationsbeauftragte Selvi Arslan. Sie hat daher zusammen mit ihren Kolleginnen eine Liste für Spendenwillige und Bedürftige zusammengestellt (siehe Anlage), die nun auch auf der Internetseite www.minden.de/ukraine zu finden ist. Viele Mindener*innen fragten zudem nach Möglichkeiten, wie sie sich ehrenamtlich engagieren können. Dafür wurde ein Formular auf der genannten Internetseite eingerichtet.
Auch wurde Mitte März das Spendenkonto für die ehrenamtliche Flüchtlingshilfe wieder aktiviert. „Die hier eingehenden Beträge sind ausschließlich zur Unterstützung der ehrenamtlichen Arbeit bestimmt“, betont Kienzle. Geldspenden können auf das Konto der Stadt Minden unter dem Stichwort „Spende für die Flüchtlingshilfe in Minden“ überwiesen werden. Die Kontoverbindung lautet: Sparkasse Minden-Lübbecke, IBAN: DE12 4905 0101 0080 0000 11, BIC: WELADED1MIN. Spendenquittungen werden auf Wunsch ausgestellt. Dafür ist es jedoch wichtig, dass bei der Überweisung die Adresse im Verwendungszweck mitgenannt wird. Bürger*innen, die gespendet haben und eine Quittung wünschen, können sich - bitte mit Nennung des vollen Namens, der Adresse und des Betrages - in der Finanzbuchhaltung an Frau Schumacher, E-Mai: s.schumacher@minden.de , Telefon 0571 89 348, wenden.
Bereits seit Beginn des Krieges in der Ukraine gehen Meldungen von Mindener Haus- und Wohnungseigentümern ein, die ihren Wohnraum für die Unterbringung von Geflüchteten zur Verfügung stellen. Die gemeldeten Wohnungen werden besichtigt und auf Eignung geprüft. Ist das der Fall, könne ein Mietvertrag zwischen Stadt Minden und Eigentümer geschlossen werden. „Die Wohnungen müssen meist auch noch mit Möbeln, Küche und einer weiteren Ausstattung versehen werden, bevor sie an die Geflüchteten übergeben werden können. Und hier gibt es – vor allem bei Betten, Matratzen und Bettwäsche – derzeit Engpässe“, weiß Ruth Georgowitsch, stellvertretende Leiterin des Bereiches Soziales.
Da die Gemeinschaftsunterkünfte nur eine Zwischenlösung darstellen und die Menschen möglichst schnell in freie Wohnungen vermittelt werden sollen, werden weitere Unterbringungsmöglichkeiten benötigt. „Wir freuen uns über jedes Angebot und sind sehr dankbar, dass sich schon sehr viele Vermieter*innen bei uns gemeldet haben“, unterstreicht der Erste Beigeordnete Peter Kienzle. Wer eine freie Wohnung hat und diese zur Vermietung an Geflüchtete zur Verfügung stellen möchte, sollte das unter www.minden.de/ukraine eingestellte Formular nutzen.
Pressestelle der Stadt Minden, Susann Lewerenz, Telefon 0571 89204, pressestelle@minden.de