„100 Köpfe der Demokratie“ heißt ein Projekt der Stiftung Bundespräsident-Theodor-Heuss-Haus. Wer hat die deutsche Demokratie mitgestaltet? Bei Lesungen und Veranstaltungen soll an außergewöhnliche Persönlichkeiten erinnert werden. Die Stadtbibliothek möchte, gemeinsam mit der Volkshochschule und dem Mindener Geschichtsverein insbesondere Frauen, die die Welt bewegten vorstellen.
Am 22. Juni, 19 Uhr, steht Erika Mann im Mittepunkt eines Vortrags von Irmela von der Lühe. Der Aufstieg der Nationalsozialisten, die Machtübergabe an Adolf Hitler machten aus der verwöhnten Tochter eines berühmten Vaters freilich sehr schnell eine entschiedene Kämpferin gegen die Barbarei und für die Demokratie. Mit einem eigenen Kabarett („Die Pfeffermühle“) hatte sie noch im Januar 1933 in München für Schlagzeilen gesorgt, im Exil in der Schweiz setzte sie den kabarettistischen Kampf gegen den Nationalsozialismus fort. Welche Schwierigkeiten dabei zu überwinden waren, welche neuen Formen des publizistischen Engagements gegen das nationalsozialistische Deutschland Erika Mann schließlich seit 1937 im amerikanischen Exil entwickelte, über all das informiert der Vortrag anhand von Texten, Bildern und Tönen.
Irmela von der Lühe ist emeritierte Professorin für Neuere Deutsche Literatur an der FU in Berlin und seit 2013 Senior-Professorin am Selma Stern Zentrum für Jüdische Studien Berlin-Brandenburg.
Die Veranstaltung findet in der Bibliothek, Königswall 99, statt. Der Eintritt ist frei und Anmeldungen sind unter Telefon +49 571-837910 oder per E-Mail an stadtbibliothek@minden.de möglich.