Bauarbeiten für die Poller-Anlagen in der Innenstadt haben begonnen


Am Markt haben am Montag, 21. Februar, die Bauarbeiten für den Einbau von festen und automatisch versenkbaren Pollern in der Innenstadt begonnen. Den Startschuss dafür gaben bei einem Pressetermin Bürgermeister Michael Jäcke, der Erste Beigeordnete Peter Kienzle, der Beigeordnete für Städtebau und Feuerschutz, Lars Bursian, sowie der Beigeordnete und Betriebsleiter der Städtischen Betriebe Minden, Peter Wansing. „Allein aus der Tatsache, dass hier und heute vier Mitglieder des Verwaltungsvorstandes zum Baubeginn dabei sind, kann man ersehen, wie wichtig das Projekt der Stadt Minden ist“, sagte Bürgermeister Michael Jäcke zur Einführung.

In erster Linie waren Sicherheitsaspekte – nach terroristischen Anschlägen mit Lastwagen in europäischen Innenstädten – der Anlass für die 2018 begonnen Planungen von Poller-Anlagen in Minden. Das Innenministerium des Landes Nordrhein-Westfalen habe nach mehreren Anschlägen – zuletzt 2017 in Spanien - vermehrt bei den Kommunen sowie die Polizei darauf hingewirkt, für mehr Sicherheit in den Fußgängerzonen und bei Veranstaltungen zu sorgen, so Jäcke weiter. Als Zwischenlösung setzte die Stadt Minden in den vergangenen Jahren Betonblöcke und Wasserbehälter bei größeren Veranstaltungen in der Fußgängerzone und auf innerstädtischen Plätzen ein. Diese seien aber längst nicht so sicher, wie die jetzt installierten Poller. Das habe die Verwaltung auch mehrfach in der Planungsphase deutlich gemacht.

Ein zusätzlicher Aspekt und positiver Nebeneffekt sei es, dass sich die Aufenthaltsqualität in der Fußgängerzone verbessern werde, so Michael Jäcke am vergangenen Montag. Denn außerhalb der Lieferzeiten bis 10 Uhr morgens können Fahrzeuge danach nur noch mit einer Sondergenehmigung in die Innenstadt reinfahren. „An den Zeiten, zu denen das Befahren der Fußgängerzone erlaubt ist, ändert sich auch mit den Pollern nichts“, macht Erster Beigeordneter Peter Kienzle deutlich. Nur seien die Zeiten und Regeln in der Vergangenheit von Zulieferern und auch von Bürgern häufig missachtet worden. Die Ordnungsbehörde habe hier sehr oft verwarnen müssen.

Für Lieferungen zwischen 10 und 18 Uhr werden zusätzliche Ladezonen am Rande der Innenstadt eingerichtet. Diese befinden sich an der Poststraße, an der Hufschmiede/Marienstraße, im Bereich der Obermarktstraße/Simeonstraße und am Kleinen Domhof. Berechtigte Fahrzeuge wie zum Beispiel Polizei, Feuerwehr, Rettungsdienst und Müllabfuhr oder aber auch Sicherheitstransporter können auch zwischen 10 und 18 Uhr in die Fußgängerzone fahren.

Hierfür wird es spezielle technische Lösungen geben, mit denen die Poller zur Einfahrt abgesenkt werden. Andere Nutzer, wie zum Beispiel Handwerker*innen, die an einem oder mehreren bestimmten Tagen die Zufahrtsmöglichkeit brauchen, müssen – wie auch schon bisher – dieses vorher bei der Ordnungsbehörde betragen und erhalten dann für diesen Zeitraum die Möglichkeit, mit ihrem Mobiltelefon die Poller abzusenken. Zu weiteren Einzelheiten wird die Verwaltung rechtzeitig vor Inbetriebnahme der Anlage öffentlich informieren.

An den Rändern der Mindener Fußgängerzone sind insgesamt sieben Standorte mit versenkbaren Pollern vorgesehen. Kleine Straßen sollen an 13 weiteren Standorten mit starren Pollern abgesichert werden. Die Bauarbeiten, die jetzt begonnen haben, sollen laut Bauzeitenplan Mitte Juni 2022 abgeschlossen sein. Wenn alle Poller und auch die dazugehörige Technik installiert sind, gibt es eine 14-tägige Probephase. „Erst danach werden die Poller aktiviert“, kündigte SBM-Betriebsleiter Peter Wansing an.

Anlieger*innen und Geschäftsinhaber*innen wurden in mehreren Veranstaltungen vor dem Beschluss des Rates im Dezember 2019 über die Planungen und die Anlagen informiert, ergänzt Beigeordneter Lars Bursian. Und auch aktuell gibt es noch Gespräche mit Anliegern und Geschäftsinhabern. Einbezogen wurden – für eine bestmögliche Information aller – unter anderem auch die Industrie- und Handelskammer Minden-Lübbecke sowie der Handelsverband und die Werbegemeinschaft. Die Erreichbarkeit der Häuser in der Innenstadt soll zu jeder Zeit der Bauphase gewährleistet sein.

Rund 1,5 Millionen Euro plus Planungskosten und einem Budget für Unvorhergesehenes fließen in die Poller-Anlagen. Die Ausschreibung musste – unter anderen wegen der schwierigen Lage am Baustoffmarkt und bei Chipherstellern verlängert werden. Diese sei im September 2021 abgeschlossen gewesen. Danach erfolgte die Vergabe an die Unternehmen. Die Tiefbauarbeiten führt ein erfahrenes Mindener Unternehmen als Subunternehmer aus. Das freut Betriebsleiter Peter Wansing: „In der Innenstadt gibt es eine sehr schwierige Infrastrukturlage mit sehr vielen Leitungen. Da ist Vorsicht angesagt. Die gesamte Baumaßnahme wird auch vom Denkmalschutz begleitet.

Pressestelle der Stadt Minden, Susann Lewerenz, Telefon 0571 89204, pressestelle@minden.de