Mit der Lieferung der digitalen Endgeräte aus dem Sofortausstattungsprogramm im März 2021 wurde dem Bereich Bildung der Stadt Minden schnell klar, dass für die ca.1300 Geräte an den Schulen eine Lagermöglichkeit mit integrierter Ladefunktion benötigt wird. „Im Internet werden solche Schränke zu einem hohen Preis angeboten“, weiß der Leiter der Schul-IT, André Eichloff, der vor diesem Beschaffungs-Problem stand. Als problematisch stellten sich zudem auch die Verfügbarkeit und die unbestimmte Lieferzeit dar.
„Hier war es notwendig, eine kostengünstige und kurzfristig verfügbare Alternative zu den teuren und nicht lieferbaren Schränken zu finden“, macht Stadtkämmerer Norbert Kresse deutlich, derzeit auch kommissarischer Vorstand für Bildung, Kultur, Sport und Freizeit. Die Kosten für diese Schränke seien nicht im Rahmen der Sofortausstattungsprogramme förderfähig und müssen vom Schulträger selbst finanziert werden, so Kresse weiter. Auch aus diesem Grund sei es angezeigt gewesen, eine schnelle und gleichzeitig günstige Lösung zu anzustreben.
Die fand sich nach einem Gespräch mit Stefan Rasche (Fachbereich Industrielle Dienstleistungen) von der Diakonie Stiftung Salem gGmbH. Diese stellt seit vielen Jahren in ihren Werkstätten unter anderem auch maßgeschneiderte und moderne Büromöbel her.
Zunächst wurde vereinbart, den Entwurf eines Prototyps nach den Vorgaben der städtischen Schul-IT Vorgaben zu fertigen, der den Schulen vorgestellt werden kann. So sollte der Ladeschrank mit Stromversorgung zum Laden und sicher verschließbar sein. Mitte April 2021 konnte der erste Prototyp von Vertreter*innen der Schulen im „Haus der Bildung“ besichtigt werden.
Dazu wurde der Schrank von der städtischen Schul-IT vollbestückt getestet um sicherzustellen, dass es nicht zum Wärmestau kommt, wenn gleichzeitig alle Tablets geladen werden. Der Schrank wurde „unter Volllast“ mehrere Tage temperaturtechnisch überwacht. „Es stellte sich heraus, dass die vorgesehenen Belüftungsauslässe gut die Luft im Inneren des Schrankes zirkulieren lassen und dass sie die Abwärme systematisch ableiten, so dass auch bei erhöhter Umgebungstemperatur kein Temperaturstau zu erwarten ist“, berichtet Eichloff zum Testergebnis.
Von den Schulen kamen nach der Besichtigung noch einige Anregungen und Optimierungsvorschläge. So wurde vorgeschlagen, den Schrank mit einem Zahlenschloss zu versehen und farblich dem jeweiligen Interieur der Schule anzupassen. Außerdem sollten auch die mit separater Ladefunktion ausgestatteten Tastaturen gleichzeitig geladen werden können.
In Zusammenarbeit mit Stefan Rasche und Tilo Schuck (Abteilungsleiter Tischlerei der Diakonischen Werkstätten) ist auch für die weiteren Wünsche der Schulen eine Lösung gefunden worden: Die Schränke wurden dazu mit speziellen USB-Netzteilen ausgestattet, so dass 30 mobile Endgeräte und die Tastaturen gleichzeitig geladen werden können.
Im Mai konnte dann ein zweiter Prototyp im Haus der Bildung getestet und begutachtet werden. Nach Zusammenfassung aller Wünsche der Schulen und Abschluss des Vergabeverfahrens konnten noch vor den Sommerferien 45 dieser Schränke bei der Diakonie Stiftung Salem beauftragt werden. Die Entscheidung zur Vergabe erfolgte gemäß § 8 Abs.4 Nr.17 Unterschwellenvergabeordnung (UVgO). Hier ist die freie Vergabe bis zu einem bestimmten Höchstwert zugelassen.
Die Schränke werden in der Tischlerei der Diakonischen Werkstätten von Menschen mit Behinderungen gefertigt. „Damit fördert die Tischlerei die Teilhabe von Menschen mit Behinderungen am Arbeitsleben“, so Stefan Rasche vom Geschäftsbereich Arbeit & Qualifizierung der Diakonie Stiftung Salem gGmbH. Die Vorteile der Schränke seien vor allem die zentrale und sichere Aufbewahrung der Tablets.
„Neben den attraktiven Anschaffungskosten sind auch die kurze Lieferzeit, die Nachlieferfähigkeit und die individuelle Anpassung an die Bedürfnisse unserer Schulen gute Argumente für eine erfolgreiche Zusammenarbeit mit der Diakonie Stiftung Salem“, nennt Stadtkämmerer Kresse weitere Vorteile der gefundenen Lösung. Die Auslieferung der Schränke an die Schulen hat am 23. August begonnen.
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