Zum dritten Mal wurde in Minden der Heimat-Preis vergeben. In diesem Jahr sind zwei ehrenamtliche Projekte ausgezeichnet worden. Eingereicht wurden insgesamt sieben Vorschläge, die ein sehr breites Spektrum der ehrenamtlichen Arbeit in Minden abgebildet haben. „Der Preis stellt diese Arbeit in den Mittelpunkt und würdigt den Einsatz, den die Engagierten für uns alle und für die Stadt Minden aufbringen“, hebt Bürgermeister Michael Jäcke hervor. Die Verleihung fand im Rahmen der Stadtverordnetenversammlung statt und konnte über das Rats-TV live mitverfolgt werden.
Der erste Preis ging an den Verein Schiffmühle Minden e.V. mit seinem Projekt „Schiffmüller-Diplom“. Der Verein kann sich über ein Preisgeld in Höhe von 3.000 Euro freuen. Der zweite Platz ging an die Anwohner*innen der Oberen Altstadt für ihr Projekt „Schnurrviertel-Minden“. Sie freuen sich über eine Preisgeld in Höhe von 2.000 Euro. Das Geld, insgesamt 5.000 Euro, wird vom Land NRW zur Verfügung gestellt.
Die unabhängige Jury begründete ihre Entscheidung so: Die Schiffmühle ist ein Wahrzeichen der Stadt Minden. Sie liegt an der Weser, wird von der Glacisbrücke aus gesehen und von der Promenade leicht erreicht – sie ist ein erlebbares Kulturgut. Als einzig noch betriebene Schiffmühle bundesweit gehört sie zur Identität des Kreises Minden-Lübbecke und zur Identität der Stadt Minden. Als Kulturgut habe sie eine hohe Relevanz und ist ein Alleinstellungsmerkmal.
Den Preis für den Verein haben Ekkehard König und Horst Grüner entgegengenommen. Vorgeschlagen wurde das Projekt von Valeria Casselmann. Vereinsvorsitzender Ekkehard König sagte in seiner Dankesrede, dass er stolz auf den Heimat-Preis ist. Dadurch könnten neue Mitglieder geworben und die vielseitigen Aktivitäten des Vereins sichtbar gemacht werden. Das Schiffmüller-Diplom liege ihm sehr am Herzen und er möchte seine Begeisterung dafür mit anderen teilen.
Die Jurybegründung für das zweite Gewinnerprojekt fiel folgendermaßen aus: Die Anwohner*innen der Oberen Altstadt haben in den vergangenen Jahren dieses Viertel wieder zum Leben erweckt. Das haben sie durch viele Ideen geschafft, wie das Anlegen von Grün für Insekten und Vögel. Im Schnurrviertel begegnen sich ganz verschiedene Menschen. Das Erleben von Gemeinschaft und die Begegnung stehen im Viertel im Vordergrund. Das Projekt wurde in diesem Jahr gleich zweimal vorgeschlagen – von Anne-Kathrin Kirchhoff und Susanne Kühlhorn.
Bürgermeister Jäcke überreichte den Heimat-Preis an Karina Fischer und Torsten Mundhenke. Karin Fischer hob ich ihrer Rede das große Potenzial des Viertels heraus. Die Menschen mögen das Unperfekte, die alten Häuser und die krummen Straßen, ihnen sei das Handgemachte wichtig. Der Heimat-Preis weckt in ihr das Gefühl, dass man etwas bewegen kann.
Der Preis richtet sich an Bürger*innen, die sich um den Bereich Heimat, lokale Identität und Gemeinschaft verdient gemacht haben. Durch ihre Arbeit bringen sie Menschen zusammen. Anhand von Preiskriterien hat eine unabhängige Jury über die Vergabe entschieden. Die Kriterien sind folgende: das Projekt rückt das Kulturgut in den Mittelpunkt; es dient der Stiftung, Stärkung und dem Erhalt lokaler Identität; die Idee wird ehrenamtlich umgesetzt; es ist Minden-spezifisch und dient dem Allgemeinwohl; es ist nachhaltig und nachahmenswert und das Projekt ist allgemein zugänglich und nicht auf materiellen Gewinn ausgerichtet.
Auch im kommenden Jahr wird die Stadt Minden den Heimat-Preis vergeben.