Im Schaufenster zur Stadtgeschichte präsentiert das Mindener Museum Dinge aus verschiedenen Epochen der Mindener Historie. Ein Fach mit wechselnden Objekten widmet sich besonderen Themen und aktuellen Fragestellungen.
Die Axt aus Elchgeweih wird bisher in die Mittelsteinzeit (zwischen 9.600-4.500 v.Chr.) datiert. Sie wurde im Jahr 1911 im Bereich der Bunten Brücke in Minden gefunden. In den nächsten Monaten wird ein Wissenschaftler des Zentrums für baltische und skandinavische Archäologie aus Schleswig eine C-14- und eine Isotopen-Analyse an der Elchgeweihaxt des Mindener Museums durchführen. Durch die Untersuchungen kann man Alter und Lebensorte des Elches bestimmen. Dadurch kann auf das Alter der Axt sowie die herrschenden Umweltbedingungen geschlossen werden.
Für die Analysen werden mithilfe einer kleinen Bohrung wenige Milligramm organischer Substanz aus dem Geweihstück gewonnen. Es besteht aus der am Kopf des Tiers anliegenden Geweihrose und einem Teil der Geweihschaufel. Das darunter befindliche Loch wurde für einen Schaft (Stiel) ausgehöhlt. Vermutlich wurde das Schaftloch mit Hilfe von Sand als Schleifmittel und einem kreisenden Stab aus hartem Holz gebohrt. Für eine leichtere Bearbeitung könnte das Geweih zuvor in Wasser eingeweicht worden sein. Die genaue Funktion von Geweihäxten ist in der Archäologie noch nicht eindeutig geklärt. Die Zähigkeit der Knochensubstanz lässt eine Nutzung als Schlaggerät vermuten, das bei der Zerlegung von Fleisch oder der Bearbeitung von Holz eingesetzt wurde.
Das Mindener Museum hat von Dienstag bis Sonntag jeweils von 12 bis 18 Uhr geöffnet. Bitte beachten Sie, dass Sie das Museum zurzeit nur mit einer FFP2-Maske oder einem medizinischen Mund-Nasen-Schutz betreten dürfen. Eine Terminbuchung ist nicht erforderlich.
Aktuelle Informationen erhalten Sie auch unter www.mindenermuseum.de