Am Donnerstag, 1. Juli, findet im Mindener Museum um 17 Uhr wieder eine öffentliche Führung statt. Dieses Mal stellt Museumsleiter Philipp Koch in einem knapp einstündigen Streifzug die vielfältige Geschichte des Mindener Bieres vom Mittelalter bis in die Neuzeit vor.
Das Mindener Bier hat eine lange Tradition und zählte über Jahrhunderte zu den wichtigsten Gewerben der Stadt. Während der Hanse wurde es über die Weser und Bremen bis in die Kontore nach Bergen gehandelt. Im 18. Jahrhundert ging der Konsum auch durch andere Getränke wie Kaffee oder Branntwein zurück. 1865 gründeten der Bäcker Franz Louis Brettholz und der Buchhändler Heinrich August Denkmann die Brauerei Feldschlösschen.
Auf freiem Feld, gut eine Meile vor dem Marienthor an der heutigen Marienstraße, entstand eine moderne Dampfbierbrauerei. Der Industriebetrieb produzierte mit modernster Technik die Hausmarke „Weser-Pils“ und andere Biersorten. Das Unternehmen verfügte über eine eigene Quelle und war seit 1898 an die Mindener Kreisbahn angeschlossen. Seit 1888 firmierte die Brauerei als Aktiengesellschaft, um den Kapitalbedarf u.a. für Dampfmaschinen zur Kältegewinnung zu finanzieren. 1978 ging der Betrieb in der Dortmunder Union-Schultheiss-Brauerei AG auf. Die Produktion an der Marienstraße wurde Anfang der 1980er Jahre eingestellt.
Die Teilnehmer*innen erhalten während des historischen Streifzugs einen Einblick in den neuen Teil der stadtgeschichtlichen Dauerausstellung, der erst unmittelbar vor Pandemie eröffnet wurde.
Eine Teilnahme an der Führung ist aktuell nur mit vorheriger Anmeldung unter 0571-9724020 oder museum@minden.de möglich. Die Kontaktdaten werden nach vier Wochen datenschutzkonform vernichtet. Pro Erwachsenem kostet die Führung 5 Euro. Während der Führung sowie des gesamten Aufenthalts im Museum ist das Tragen einer FFP2-Maske oder eines medizinischen Mund-Nasen-Schutzes erforderlich.