Juxbude und Musikhaus des Ratsgymnasiums öffnen jetzt ihre Türen


Die Juxbude kann ab sofort offiziell ihre Türen wieder öffnen – die Schlüssel wurden jetzt übergeben. „Nach drei Jahren, in denen geplant, umgebaut und saniert wurde, bekommen die Kinder und Jugendlichen aus der Oberen Altstadt und der Innenstadt ihren Jugendtreff und das Ratsgymnasium das Musikhaus zurück“, freut sich Bürgermeister Michael Jäcke. 

Die neuen Räume am Königswall 105 zeichnen sich durch ihre jugendgerechte Atmosphäre, moderne und zeigemäße Ausstattung sowie eine fachgerechte Aufteilung aus. Sie bieten damit nicht nur mehr Platz als vorher, sondern machen verschiedene Angebote zeitgleich möglich. Das Tonstudio im Musikhaus ist ein Highlight, in dem das Arrangieren und Komponieren von Musik, die Vertonung von Film- und Musikstücken und die Produktion von Musikvideos möglich ist. Cordula Küppers, Schulleiterin des Ratsgymnasiums, dazu: Wir können den Bereich für die Proben unserer Sänger*innen nutzen. Unsere Schule bekommt hier zusätzliche Raumkapazitäten für den Unterricht und auch unsere Big Band hat endlich mehr Platz zum Üben.

Die technische Ausstattung des Tonstudios wurde finanziell von der Gütersloher Osthushenrich-Stiftung sowie der Lotte und Fritz Brinkmann-Stiftung unterstützt. Sie haben 4.000 Euro, der Eigenanteil des Fördervereins der Schule lag bei 1.000 Euro, zur Verfügung gestellt. Das Ratsgymnasium ist im Bereich der Begabtenförderung ein interessanter Partner der Osthushenrich-Stiftung. Es besteht eine langjährige Zusammenarbeit im Netzwerk Begabtenförderung durch die Bezirksregierung Detmold, weiß Cordula Küppers. Die Lotte und Fritz Brinkmann Stiftung unterstützt die musikalische Arbeit im Bereich der Streicherklassen. Kinder, die zwei Jahre an dem Streicherprogramm teilgenommen haben, können sich für ein Stipendium für Einzelunterricht bewerben. So können alle Kinder unabhängig vom finanziellen Status der Eltern gefördert werden, verdeutlicht Schulleiterin Küppers. 

„Das Herzstück der Juxbude ist im Erdgeschoss der Offene Treff. Hier können die Jugendlichen ihre Freunde treffen, Billard oder an der Konsole spielen oder im Schüler*innencafé ihre Freizeit verbringen“, sagt Eva Segler. Sie leitet die Juxbude. Im Obergeschoss gibt es jetzt eine Küche, einen Gruppenraum und einen größeren Multifunktionsraum. Hier finden Angebote des Offenen Ganztages der Eine-Welt-Schule, die Queere Jugend, die Spieletester*innen, Qualifikationsmaßnahmen für Ehrenamtliche oder Kulturarbeit ihren Platz. Der barrierefreie Zugang ist über einen Außenaufzug möglich. 

„Das Verständnis von Bildung hat sich in den vergangenen Jahren gewandelt. Es geht vielmehr darum den Kindern und Jugendlichen Kenntnisse, Fertigkeiten und Werte zu vermitteln. Dabei ist es wichtig, dass die jungen Menschen an den sozialen, kulturellen und gesellschaftlichen Angeboten teilhaben können“, unterstreicht Rainer Printz, Leiter des Mindener Schulbüros. Die Juxbude als städtische Jugendeinrichtung setzt das um, indem die institutionellen Grenzen verschwinden und die Potenziale der Kinder und Jugendlichen in den Mittelpunkt rücken. In den fünf städtischen Jugendhäusern des Jugendamtes soll sich ausprobiert und Neues entdeckt werden. „Unsere hauptamtlichen Pädagoginnen und Pädagogen begleiten die jungen Leute und entwickeln gemeinsam mit ihnen Angebote und Projekte“, unterstreicht Daniela Thoring als Koordinatorin der Jugendarbeit.   

Das Haus zeichnet sich dadurch aus, dass die bauliche Form der pädagogischen Funktion folgt. Dafür haben zu Beginn der Umbauarbeiten die städtische Bildungsplanung, das Jugendhaus und das Ratsgymnasium gemeinsam an einem Konzept gearbeitet. Es sollte die Gemeinsamkeiten der pädagogischen Aufträge von Jugendhilfe und Schule miteinander verbinden. Das Ratsgymnasium und die Juxbude haben sich auf ein abgestimmtes Handeln geeinigt. Darunter fallen auch der regelmäßige gemeinsame Austausch und die Öffnung in das Quartier „Obere Altstadt“. 

Praktisch umgesetzt haben das die Gebäudewirtschaft und das Büro architekturstudio pm. Mit den 1,56 Millionen Euro, die die Sanierung gekostet hat, wurden der Anbau eines Treppenhauses mit der Aufzuganlage, Brandschutzmaßnahmen, die Renovierung und Instandsetzung der Räume, die Optimierung des Grundrisses sowie die Fassadensanierung möglich gemacht. „Aus Mitteln der Städtebauförderung sind für den Umbau der Juxbude insgesamt 1.065.900 Euro bewilligt worden. Die Mittel stammen aus der Förderkulisse „Aktives Stadtzentrum“. Der städtische Eigenanteil dieser Maßnahme beträgt damit 490.000 Euro“, hebt Stadtkämmerer und kommissarischer Vorstand des Fachbereiches Bildung, Kultur, Sport und Freizeit, Norbert Kresse hervor.

Die rund drei Jahre Planungs- und Ausführungszeit sind im Januar 2019 mit der Ausschreibung der Planungsleistung gestartet. Ab April begann der Planungszeitraum und im Januar 2020 ist der Bauantrag eingereicht worden. „Die Baugenehmigung lag im April 2020 vor und ab dem Zeitpunkt startete die Bauausführung. Und im Mai diesen Jahres haben wird die Arbeiten abgeschlossen“, weiß Volker Gertges. Er hat das Projekt von Beginn an als Projektleiter begleitet.

Pressestelle Stadt Minden, Katharina Heß, pressestelle@minden.de, Tel.: +49 571 89-240.