Die Feuerwehr Minden hat rund 21.000 Euro in die Beschaffung und Installation von so genannten „Abbiegeassistenten“ investiert. Diese Systeme warnen beim Rechtsabbiegen vor nicht sichtbaren Verkehrsteilnehmern. „Vor allem Radfahrer*innen, aber auch Fußgänger*innen sind immer wieder Opfer schwerer Verkehrsunfälle, wenn sie von Lastkraftwagen beim Abbiegen im toten Winkel nicht gesehen wurden“, weiß Lars Bursian, Beigeordneter für Städtebau und Feuerschutz. Die nun in zehn große Fahrzeuge der Feuerwehr eingebauten Warnsysteme sorgen damit für „deutlich mehr Sicherheit der schwächeren Verkehrsteilnehmer*innen“, wenn sie im Straßenverkehr unterwegs sind, so Bursian weiter.
Die weitere positive Nachricht dazu: Die Stadt Minden musste von den 21.000 Euro für die Nachrüstung der Fahrzeuge nur 6.000 Euro selbst aufbringen. Der große Rest - also 15.000 Euro - wurde aus einem vom Bundesverkehrsministeriums aufgelegten Förderprogramm finanziert. „Die Berufsfeuerwehr hatte davon im Sommer dieses Jahres erfahren und Anträge für die Nachrüstung von zehn relativ neuen Fahrzeugen gestellt“, berichtet der stellvertretende Leiter der Feuerwehr Minden, Martin Ruhe, der unter anderem auch für die Fahrzeugbeschaffungen zuständig ist.
Zehn Fahrzeuge waren das Maximum, für das eine Nachrüstung beantragt werden konnte. Für ältere Fahrzeuge gibt es keine Förderung für Abbiegeassistenten, so Ruhe. Es werde aber eine Erweiterung auf Bestandsfahrzeuge im Jahr 2022 geprüft. Künftig sollen alle neu angeschafften Fahrzeuge der Feuerwehr und des Rettungsdienstes in Minden mit Abbiegeassistenten ausgerüstet sein. Diese Abbiegeassistenten wurden nach dem Einbau durch ein Unternehmen vom TÜV abgenommen.
Bis 2024 wird in der Europäischen Union aufgrund von zahlreichen schweren Unfällen das Verwenden eines Abbiegeassistenten in Lkw über 3,5 Tonnen Gewicht zur Pflicht. Die eingebauten Abbiegeassistenten zeichnen sich dadurch aus, dass auch durch parkende Autos verdeckte Radfahrer erkannt werden - eine Kollisionsgefahr, die viele andere Systeme nicht erfassen. Sollte eine Person vom System erkannt werden, gibt es ein visuelles Signal am Außenspiegel und zusätzlich ein akustisches Signal. Ferner verfügt das bei der Feuerwehr Minden verbaute System über einen Monitor im Fahrerhaus, in dem der Fahrzeugführer den Bereich des „Toten Winkels“ einsehen kann.
Größere Unfälle mit querenden Personen hat es nach dem Wissen von Martin Ruhe mit Mindener Feuerwehrzeugen in der Vergangenheit nicht gegeben. „Dennoch besteht immer ein Risiko beim Abbiegen, vor allem, wenn der Fahrer allein im Fahrzeug ist“, weiß Ruhe. Im Einsatz sind grundsätzlich zwei Personen auf jedem Fahrzeug der Berufsfeuerwehr, das ausrückt. Bei Dienst- oder Werkstattfahrten kann aber auch nur der Fahrer anwesend sein.
Folgende Fahrzeuge haben einen Abbiegeassistenten erhalten:
Berufsfeuerwehr:
HLF 20 (Hilfeleistungslöschfahrzeug)
TLF 4000 (Tanklöschfahrzeug)
WLF 26Kr (Wechselladerfahrzeug mit Kran)
WLF 26/2 (Wechselladerfahrzeug)
Freiwillige Feuerwehr:
Stadtmitte:
HLF 10 (Hilfeleistungslöschfahrzeug)
Hahlen:
LF 10 (Löschfahrzeug)
Stemmer:
LF 20 KatS (Löschfahrzeug)
Leteln:
TLF 4000 (Tanklöschfahrzeug)
Aminghausen/Päpinhausen:
LF 20 KatS (Löschfahrzeug)
Bölhorst:
HLF 20 (Hilfeleistungslöschfahrzeug)
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