In Kooperation mit der Stabstelle der Integrationsbeauftragten der Stadt Minden lädt die Offene Kirche St. Simeonis zum Besuch der Wanderausstellung „Ezidi – Offene Lebenswelten“ ein. Die Ausstellung ist bereits im März in der St. Simeoniskirche gezeigt worden. Dann musste sie aber wegen der Ausbreitung der Corona-Pandemie nach kurzer Zeit geschlossen werden. Vor allem Schulklassen und Schulkollegien waren im Frühjahr zu Führungen gekommen. Auch jetzt gibt es wieder Anmeldungen von Schulen.
Nachdem die Ausstellung im Sommer im Löhner Kulturbahnhof zu sehen war, ist sie nun ein zweites Mal in Minden. Bis zum 8. Oktober kann die kleine, aber aufwendig gestaltete Ausstellung zum Thema Eziden besucht werden. Sie möchte die „faszinierende Vielfalt und Komplexität der ezidischen Religion und Kultur vermitteln, die sich in unterschiedlichen Zeiten und Kontexten äußerst vielfältig entwickelt hat“, so Gisela Posch, städtische Mitarbeiterin im Bereich Integration. Das solle der Untertitel: „Offene Lebenswelten“ deutlich machen.
Zu sehen ist die Ausstellung noch bis zum 8. Oktober während der Öffnungszeiten von St. Simeonis dienstags bis samstags 11 bis 17 Uhr - außer an Feiertagen. Führungen können per Mail an andreasbruegmann@gmx.de gebucht werden. Eine öffentliche Führung findet am Dienstag, 6. Oktober, ab 14 Uhr, mit Liane Süßmuth-Wemhöner als Referentin statt, die auch für Fragen aller Art zur Verfügung stehen wird. Für eine musikalische Begleitung auf der Tanbura sorgt Dumu Shivan. Interessierte sollen sich dafür bei Pfarrer Andreas Brügmann anmelden.
Maßgeblich erarbeitet wurde die Ausstellung von der Gesellschaft Ezidischer Akademiker*innen (GEA), die auf der Uhlenburg in Löhne deutschlandweite Ausstrahlung für die Bewusstwerdung eines heutigen ezidischen Selbstverständnisses besitzt. Gerade nach den traumatischen Erfahrungen des Völkermords durch den IS 2014/2015 will die Ausstellung Ezid*innen dazu ermutigen, sich der Reichhaltigkeit ihrer Traditionen bewusst zu werden und sich in der freiheitlich-pluralistischen Migrationsgesellschaft der hiesigen Diaspora sprachfähig zu machen.
Der „unerschöpfliche Schatz“ dieser Ausstellung ist der Medienwagen, der zu Füßen der historischen Kanzel von St. Simeonis aufgestellt ist: In ihm sind hunderte von Foto- und Texttafeln in systematischer Ordnung zu verschiedensten Aspekten von Religion, Kultur, Gesellschaft, Geschichte und Gegenwart zu finden. Zusammengestellt wurde diese Sammlung von Liane Süßmuth-Wemhöner, die als Fotografin auf zahlreichen Reisen die ezidischen Ursprungsgebiete in Syrien und Irak einschließlich des Völkermords und seiner Folgen detailliert dokumentiert hat, und von Serhat Ortac (GEA), der Erläuterungen zu historischen, religionswissenschaftlichen und theologischen Aspekten des Ezidentums verfasst hat.
Wegen der Corona-Schutzmaßnahmen steht nur ein begrenztes Platzangebot zur Verfügung. Besucher*innen werden gebeten, die üblichen Schutzmaßnahmen (Maske, Desinfektion, Abstand) beim Betreten der Offenen Kirche zu beachten.
Pressestelle der Stadt Minden, telefon 0571 89204, pressestelle@minden.de