„Wir haben die kleine Chance genutzt, die sich uns geboten hat und jetzt stehen die Wandeltage vor der Tür“, freut sich Ivona Calic. Sie ist Stadtentwicklerin und arbeitet zusammen mit der Klimaschutzmanagerin Inna Sawazki daran, dass die zweiten Wandeltage, vom 25. September bis zum 4. Oktober, in Minden und der Region ein Erfolg werden. Das ist ein Veranstaltungsformat, das sich mit dem Thema Nachhaltigkeit auseinandersetzt. In Minden gibt es bereits ein weitverzweigtes Netzwerk, das sich damit beschäftigt und daran haben wir angeknüpft, so Inna Sawazki.
Zum Auftakt der Aktionsreihe gibt es am Freitag, 25. September, eine sogenannte SDG-Rallye im Mindener Stadtgebiet. SDG steht für „Sustainable Development Goals“. Bei der Stadtrallye gibt es zu jedem der 17 Nachhaltigkeitsziele der Vereinten Nationen eine Station, die auf das jeweilige SDG aufmerksam macht. Das sind unter anderem: Keine Armut, Geschlechtergleichheit, Nachhaltige Städte und Gemeinden oder Maßnahmen zum Klimaschutz. Die Stationen sind online unter www.minden.de/nachhaltigkeit in einem Rallye-Bogen zusammengestellt. Den Bogen gibt es zum Herunterladen und mit ihm kann man zu Fuß oder mit dem Fahrrad die einzelnen Projekte und Aktionen in Minden ablaufen oder abfahren.
Am Freitag beginnen die Wandeltage, die Bürgermeister und Schirmherr der Wandeltage Michael Jäcke um 14 Uhr offiziell in der Martinikirche eröffnet. Gleichzeitig repräsentiert die Martinikirche und der stattfindende Gottesdienst das SDG-Ziel 16 „Frieden, Gerechtigkeit und starke Institutionen“ – die Kirche ist auch eine Station der SDG-Rallye. „Ich bin sehr dankbar für das Engagement und die Unterstützung von unseren Partnern, die diese Rallye ermöglicht haben. Das zeigt, wie vielfältig unsere Stadtgesellschaft ist und was für ein tolles Angebot wir in Minden haben“, unterstreicht Bürgermeister Michael Jäcke.
Die Wandelkarte gibt einen Überblick über alle Akteure und Initiativen, die sich an den Wandeltagen beteiligen und einen Beitrag zu einer fairen, ökologischen, gemeinwohl-orientierten Gegenwart und Zukunft leisten. Das können zum Beispiel offene Gärten, Werkstätten, Ateliers, Angebote wie Workshops, Führungen, Infoveranstaltungen, Vorträge, Tauschbörsen, Rallyes, Repaircafés, Nachbarschaftstreffen oder Mitmach-Aktionen sein. Die Karte gibt es online unter https://wandel.17plus.org.
Die BUND-Kreisgruppe setzt sich beispielsweise mit dem SDG-Ziel Nummer 14 „Leben unter Wasser“ auseinander. Beim Workshop „Mit Kloputz gegen Plastik im Meer“ stellt man umweltfreundliche Putzmittel her. Außerdem gibt es einen Schautag zum Selbstgärtnern oder man wirft einen Blick in einen naturnahen Garten. „Hier stellen wir aus einer Legebatterie gerettete Hühner vor und machen darauf aufmerksam, das Tier auch als Individuum zu sehen“, unterstreicht Kornelia Fieselmann von BUND Minden-Lübbecke. Auf dem Programm steht auch eine interaktive Schnitzeljagd, sagt Ramona Gieseking vom BNE-Regionalzentrum Minden-Lübbecke. Mit einer App können Kinder, Jugendliche und Eltern auf eine Entdeckungsreise rund um das Moorhus gehen.
Das SDG-Ziel Nummer 6 „Sauberes Wasser und Sanitäreinrichtungen“ wird von der Gemeinwohlökonomie (GWÖ) bespielt. Auf dem Mindener Scharn wird es eine Refill-Station geben, bei der man kostenfrei seine Flasche mit Wasser auffüllen kann. „Zusammen mit einigen lokalen Einzelhändlern wollen wir es möglich machen, dass man in der Innenstadt an vielen Stellen seine Trinkflasche mit Wasser füllen kann“, hebt Lutz Dudek von der GWÖ hervor.
Die Wandeltage sind größtenteils ehrenamtlich organisiert. Wichtig dabei ist den Akteuren und Kooperationspartnern, dass ein Bewusstsein für Klimaschutz und Nachhaltigkeit geschaffen wird. Es sind über 50 Akteure beteiligt, deren Angebote auf der digitalen Wandelkarte zu finden sind. Die Karte wächst stetig weiter und wird auch über die Veranstaltungstage hinaus abrufbar sein, um nachhaltige und ökologische Projekte vorzustellen und um zu zeigen, dass wir schon einiges in der Region vorweisen können, verdeutlicht Katharina Walckhoff.