Ab Freitag, 30. Oktober, bis Freitag, 28. November 2020, ist am ehemaligen Ratscafé am Kleinen Domhof 17 eine Schaufensterinstallation zu sehen. Sie berichtet davon, wie im November 1919 tausende Sozialdemokrat*innen und Demokrat*innen in Minden auf die Straße gingen und gegen völkisch-nationalistische Tendenzen in der Stadt protestierten.
Das „Zeit-Fenster“ ist Teil des Bildungs- und Ausstellungsprojekts „Demokratie als Feind – das völkische Westfalen“, das der Förderverein des Geschichtsortes Villa ten Hompel in Münster gemeinsam mit lokalen Kooperationspartnern an insgesamt zehn Standorten in Westfalen durchführt. Anhand ausgewählter historischer Ereignisse veranschaulicht das Projekt exemplarisch die Mechanismen, Aktionsformen und sozialen Praktiken, mit denen rechtsradikale und völkisch-nationalistische Akteure zur Zeit der Weimarer Republik die Demokratie in Westfalen systematisch bekämpften.
Die Schaufensterinstallation am Kleinen Domhof 17 entstand in Zusammenarbeit mit dem Mindener Museum. Sie zeigt, wie sich Anhänger der Demokratie in den ersten Jahren der Weimarer Republik gegen demokratiefeindliche, völkisch-nationalistische Hetze zur Wehr setzten und mit friedlichen Mitteln für ihre Überzeugung eintraten. Weitere Informationen zu den rechten Mechanismen der Weimarer Zeit liefert die Begleitpublikation der „Westfälische Bote“, eine im Rahmen des Bildungs- und Ausstellungsprojekts und nach Vorbild der 1920er-Jahre gestalteten Zeitung. Ab Mitte November 2020 ist diese auf Anfrage beim Mindener Museum sowie an weiteren ausgesuchten Orten in Minden kostenlos erhältlich.
Das Bildungs- und Ausstellungsprojekt „Demokratie als Feind – das völkische Westfalen“ wird gefördert von der Landeszentrale für politische Bildung Nordrhein-Westfalen und der LWL-Kulturstiftung des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe.