Am 15. November ist bundesweit Volkstrauertag. In den vergangenen Jahren gab es in Minden eine zentrale Feier mit einer Kranzniederlegung, auch in den Stadtbezirken gab es Gedenkveranstaltungen. Diese können in diesem Jahr aufgrund der Corona-Pandemie nicht stattfinden und werden abgesagt. Grundlage hierfür ist die aktuelle Coronaschutzverordnung (CoronaSchVO), nach der sonstige Veranstaltungen am Volkstrauertag nicht von den zulässigen Veranstaltungen nach Paragraph 13 Abs. 2 CoronaSchVO abgedeckt sind. Wenn im Rahmen von Gottesdiensten Kränze niedergelegt werden, ist das unter Einhaltung der Regelungen der Paragraphen 2 bis 4a CoronaSchVo (Abstand halten, Alltagsmaske tragen, Hygienemaßnahmen einhalten, Rückverfolgbarkeit der Kontakte) zulässig.
Auch wenn es keine zentrale Veranstaltung auf dem Nordfriedhof in diesem Jahr gibt, so werden dennoch in aller Stille Kränze – unter anderem vom Volksbund, vom Kreis Minden-Lübbecke und auch von der Stadt Minden – am Hochkreuz abgelegt, teilt Andreas Schädler vom Kreisverband des Volksbundes Deutsche Kriegsgräberfürsorge mit. Er informiert weiter, dass auch die diesjährige Sammlung coronabedingt in Minden und in weiteren Kommunen des Kreises Minden-Lübbecke ausfallen muss.
„Neben den vielen existenzbedrohenden Einschränkungen, die viele Betriebe, Unternehmen und Veranstalter durch die Corona-Pandemie hinnehmen müssen, wirkt sich die Corona-Pandemie auch auf Spendenorganisationen wie den Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge e.V. aus“, so der Landesverband in einer Mitteilung. Vom 1. bis 30. November 2020 sollte die traditionelle Spendensammlung des Volksbundes Deutsche Kriegsgräberfürsorge e.V. in Nordrhein-Westfalen stattfinden.
„Als Folge der Absage befürchten wir einen erheblichen Spendenrückgang. Der Volksbund ist zur Finanzierung seiner Arbeit auf Spenden angewiesen. Die Ergebnisse der traditionellen Haus- und Straßensammlung tragen hierzu maßgeblich bei“, so der Landesverband weiter. Als Alternative für die Sammlung bitten Kreis- und Landesverband, die Bürgerinnen und Bürger um eine Spende auf folgendes Konto: Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge e.V. IBAN DE 67 3604 0039 0150 3770 00, BIC COBADEFFXXX.
Aufgrund der Corona-Pandemie rechnet der Volksbund in diesem Jahr mit Mindereinnahmen in Höhe von rund 2,7 Millionen Euro. So führten die erheblichen Reise- und Kontaktbeschränkungen dazu, dass die vier Jugendbegegnungsstätten des Vereins in Europa kaum ausgelastet werden konnten. „Helfen Sie mit Ihrer Unterstützung daher mit, dass die Jugendbegegnungsstätten als wichtige Infrastruktur für Verständigung und Frieden in Europa trotz der diesjährigen Einschränkungen dauerhaft aufrecht erhalten werden können“, heißt es in der Pressemitteilung des Landesverbandes. Gerade in Zeiten der Pandemie und der daraus folgenden aktuellen sowie zukünftigen gesellschaftlichen Herausforderungen sei der Einsatz für Frieden und Verständigung sehr wichtig.
Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge – Fakten und Zahlen
Der Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge e. V. ist eine humanitäre Organisation. Er wurde vor 100 Jahren gegründet und widmet sich im Auftrag der Bundesregierung der Aufgabe, die Gräber der deutschen Kriegstoten im Ausland zu erfassen, zu erhalten und zu pflegen. Der Volksbund betreut Angehörige in Fragen der Kriegsgräberfürsorge, er berät öffentliche und private Stellen, er unterstützt die internationale Zusammenarbeit auf dem Gebiet der Kriegsgräberfürsorge und fördert die Begegnung junger Menschen an den Ruhestätten der Toten.
Heute hat der Volksbund knapp 350.000 aktive Förderer sowie über eine Million Gelegenheitsspender und Interessenten. Mit ihren Beiträgen und Spenden, mit Einnahmen aus Erbschaften und Vermächtnissen sowie den Erträgen aus der jährlichen Haus- und Straßensammlung finanziert der Volksbund zu etwa 70 Prozent seine Arbeit. Den Rest decken öffentliche Mittel des Bundes und der Länder. Im Rahmen von bilateralen Vereinbarungen erfüllt der Volksbund seine Aufgabe in Europa und Nordafrika. In seiner Obhut befinden sich heute 832 Kriegsgräberstätten in 45 Staaten mit etwa 2,7 Millionen Kriegstoten. Mehrere tausend ehrenamtliche und knapp 600 hauptamtliche Mitarbeiter*innen erfüllen heute die vielfältigen Aufgaben der Organisation.