In Kleingruppen erforschten die Neuntklässler*innen die Geschichte und Bedeutung von verschiedenen Denkmälern im Mindener Stadtgebiet. Zur Auswahl standen das Denkmal des Großen Kurfürsten, das Bürgermeister-Kleine-Denkmal, das Gefallenendenkmal des Feld-Artillerie-Regiments Nr. 58 und das Mahnmal für die Opfer des Nationalsozialismus.
Nach einer thematischen Einführung in der Schule führte das Projekt die Schüler*innen ins Mindener Museum. Dort erfuhren sie, wie historisches Arbeiten funktioniert, welche Methoden Historiker*innen nutzen und was es beim Umgang mit historischen Quellen zu beachten gibt. Anschließend durften sie selbst einen Blick in historisches Material werfen und untersuchten Fotos, Festschriften, Zeitungsartikel und andere Archivalien. Schließlich folgte die Arbeitsphase: „Zwischendurch haben wir uns getroffen, um den Stand unseres Projekts zu besprechen. Im Anschluss haben zwei aus der Gruppe für weitere Informationen das Kommunalarchiv besucht,“ erklären die Schüler*innen.
Eine Gruppe kontaktierte sogar den Künstler Joachim Bandau, der das Mahnmal für die Opfer des Nationalsozialismus 1988 entwarf. Die Schüler*innen dieser Arbeitsgruppe zogen folgendes Fazit: „Im Allgemeinen fanden wir dieses Projekt sehr spannend und aufschlussreich, da wir viel über die Geschichte von den Opfern des Zweiten Weltkrieges in unserer Umgebung aber auch generell gelernt haben, allerdings war es sehr anstrengend und zeitaufwändig, aber es hat sich gelohnt und wir empfehlen, solche Projekte auch mit den zukünftigen Klassen zu machen.“
Jede Gruppe erarbeitete Ergebnisse, die sie dann vor Ort an den Denkmälern dem Kurs präsentierte. Die Arbeitsgruppe zum Bürgermeister-Kleine-Denkmal stellte fest: "Zusammenfassend ist unsere Gruppe der Meinung, dass das Bürgermeister-Kleine-Denkmal, welches auf dem Schulhof der ehemaligen Bürgerschule steht, erhalten bleiben sollte, weil er sich für die Stadt Minden viele Jahre lang eingesetzt hat. Zudem haben ehemalige Freunde des Bürgermeisters ihm dieses Denkmal errichtet und es wäre unserer Meinung nach unverschämt, es abzutragen. Generell wünschen wir uns, dass das Denkmal restauriert wird und auch in Zukunft allgemein mehr gepflegt wird.“
Die Schüler*innen erkannten schnell, dass sich zu manchen Denkmälern mehr Informationen finden ließen als zu anderen und stellten als Ergebnis fest, dass das Benennen von offenen und sogar nicht beantwortbaren Fragen ebenso zur historischen Forschung gehört wie das Zusammentragen von Informationen. Abschließend stellten sie sich der regen Diskussion, welche Bedeutung den Denkmälern in der heutigen Zeit zugemessen werden sollte. Sie debattierten darüber, ob die Denkmäler unveränderter Teil des Mindener Stadtbildes bleiben sollten oder wo sich ein kritisches Hinterfragen lohnt.