Orkantief „Sabine“ hat weniger Schaden angerichtet als „Friederike“


Die Einsätze und Schäden sind nach dem Durchzug von Sturmtief „Sabine“ am 9. Februar in Minden geringer ausgefallen, als befürchtet. Die Feuerwehr Minden rückte am Sonntag von morgens bis ca. 22 Uhr zu 25 Einsätzen aus. Am Montagmorgen gab es noch einmal vier Alarmierungen. Im Wesentlichen mussten die 105 Einsatzkräfte umgestürzte Bäume beseitigen und große Äste wegräumen. Das berichtet der stellvertretende Leiter der Feuerwehr Minden, Tim Upheber.

Im Schwerpunkt waren Einheiten der Freiwilligen Feuerwehr bei der Beseitigung der Schäden im Einsatz. Die Feuerwehr koordinierte die Einsätze von einem am Sonntagnachmittag eingerichteten Stab. Größere Notlagen gab es nach Aussage von Tim Upheber nicht. Beim Orkan „Friederike“ vor rund Jahren zwei hatten die Mindener Feuerwehrleute deutlich mehr zu tun.

In der Mindener Innenstadt mussten die Städtischen Betriebe Minden (SBM) die Obermarktstraße - in Höhe der Hausnummern 23/25 - am gestrigen Nachmittag komplett sperren. Hier drohten Ziegel vom Dach zu fallen. Am Gerüst des historischen Rathauses hatten sich Bohlen gelöst. Aus Sicherheitsgründen musste dafür auch der Scharn zwischen der Martinitreppe und dem Kaufhaus Müller komplett gesperrt werden. Beide Sperrungen wurden am Mittag wieder aufgelöst beziehungsweise zurückgebaut.

An der Kreuzung Ringstraße/Königstraße war am Abend ein Baum von einem Privatgrundstück auf eine Ampel gestürzt. Diese sei zwar beschädigt, aber noch funktionsfähig, so die Städtischen Betriebe Minden. An der B 482 in Höhe der Abfahrt zur B 65 in Fahrtrichtung Bückeburg ist ein Baum auf die Straße gefallen, gegen den ein Auto fuhr. Auch hier ging es glimpflich mit Sachschaden und ohne Verletzte aus.

Glimpflich davongekommen sind auch die städtischen Grünanlagen und Straßenbäume. Nur einige wenige Bäume seien in Schräglage geraten oder ganz umgefallen, berichtet Horst Lehning, Leiter des Betriebshofes bei den SBM. Diese seien weggenommen worden. Sehr viel zu tun hatte am Montag die Straßenreinigung. Denn durch den Sturm seien größere Äste und viel Totholz von den Bäumen heruntergekommen, so Lehning. Dafür konnten keine Straßenreinigungsfahrzeuge eingesetzt werden, die Äste mussten per Hand eingesammelt werden. Dafür wurde zusätzliches Personal eingesetzt. „Diese Aufräumarbeiten werden uns auch noch die nächsten Tage beschäftigen“, so Lehning.

Ohne größere Störungen lief am Montag auch die Müllabfuhr. Trotz des Sturms, der in Böen auch noch am Nachmittag zu spüren war, wurden alle Restmülltonnen, die montags im Stadtgebiet abgefahren werden, geleert. Manche Tonnen waren allerdings umgeweht und eine musste gar aus der Bastau geborgen werden.

Kein Unterricht an den weiterführenden Schulen

An vielen Schulen im Kreis Minden-Lübbecke fiel am Montag aufgrund des Sturmtiefs der Unterricht aus. Bereits am vergangenen Freitag hatte das Ministerium für Schulen und Bildung des Landes NRW  eine Mail an alle Schulleitungen geschickt. Generell gilt bei Unwetter: Eltern entscheiden selbst, ob sie ihre Kinder zur Schule schicken oder zu Hause lassen. Das hatte am Wochenende auch die Stadt Minden auf ihrer Internetseite veröffentlicht.

Für Schulkinder, die am Montagmorgen trotzdem zur Schule kamen, gab es eine Notbetreuung. Dazu seien die Schulen verpflichtet, so Philipp Knappmeyer, Leiter des Bereiches Bildung bei der Stadt Minden. Unterrichtsabsagen seien mit dem Schulträger, also der Stadt Minden oder dem Kreis Minden-Lübbecke, abzustimmen. Das sei in allen Fällen auch geschehen, so Knappmeyer weiter. Die weiterführenden Schulen in städtischer Trägerschaft hatten den Unterricht generell abgesagt, in den Grundschulen wurde die Betreuung grundsätzlich sichergestellt. Das galt auch für die Mittagsverpflegung. Hier konnte das Schulbüro mit dem größten Caterer (dem Mensaverein der KTG) vereinbaren, dass die Versorgung am Montagmittag individuell, also nach Bedarf erfolgt, um zu vermeiden, dass große Mengen an Essen weggeworfen werden müssen.

„An manchen Grundschulen sei nur ein Kind zu betreuen gewesen, an anderen waren es bis zu 60“, berichtet Knappmeyer. Sichergestellt war neben der Verpflegung auch der Schulbusverkehr. Mit der Teutoburger Waldverkehr GmbH sei besprochen worden, dass sowohl morgens als auch am Nachmittag die Schüler*innen befördert werden. Alle Fahrten seien bedient worden, bestätigte der Geschäftsführer der Teutoburger Waldverkehr GmbH, Stephan Malenica.

Pressestelle der Stadt Minden, Susann Lewerenz, Telefon 0571 89204, pressestelle@minden.de