Sonntagsführung im Mindener Museum


Bier war im Mittelalter und bis in die Frühe Neuzeit im norddeutschen Raum das Alltagsgetränk. Sauberes, gesundheitlich unbedenkliches Trinkwasser war selten und Wein relativ teuer. Aufgrund seines Nährwerts galt Bier als Grundnahrungsmittel. Im Mittelalter stieg es zum wichtigsten Exportartikel der Stadt Minden auf.

Das gewerbliche Bierbrauen hat daher große Bedeutung für die Stadtgeschichte. Im 16. und 17. Jahrhundert galt die Brauerei als „das vornehmste Commercium“ der Stadt. Sie war ein gewinnbringendes und prestigeträchtiges Geschäft. Auch die städtische Führungsschicht war fast ausnahmslos im Brauamt organisiert. Im 19. Jahrhundert kam das Bier zu neuen Ehren.

Mindens industrielle Großbrauereien – die 1865 gegründete Dampfbierbrauerei Brettholz & Denkmann, aus der die Feldschlösschen-Brauerei hervorging, und die 1879 gegründete Stiftsbrauerei – entstanden außerhalb der alten Festungsstadt. Gut hundert Jahre später endete 1980 mit der Schließung der Feldschlösschen-Brauerei an der Marienstraße vorläufig die Bier-Geschichte der Stadt. Seit gut einem Jahrzehnt wird mit dem Weser-Pils wieder an die lange Tradition der Mindener Bierproduktion und des Bierhandels angeknüpft.

Eine Teilnahme an der Führung ist nur mit vorheriger Anmeldung unter 0571-9724020 oder museum@minden.de möglich. Die Teilnehmerzahl ist auf insgesamt 8 Personen begrenzt. Pro Erwachsenem kostet die Führung 5 €. Während der Führung sowie des gesamten Aufenthalts im Museum ist das Tragen eines Mund-Nasen-Schutzes erforderlich.