Und die hatte in diesen Tagen besonders viel zu tun. Denn die Abfuhren der Tonnen im Stadtgebiet von Karfreitag und Ostermontag sind vorgezogen worden, damit an den Feiertagen nicht gearbeitet werden muss. „Auch in Corona-Zeiten werden die Mülltonnen pünktlich geleert“, betont der Leiter des Betriebshofes der Städtischen Betriebe Minden (SBM), Horst Lehning.
Die SBM leeren jede Woche rund 22.000 Hausmülltonnen in Minden - dazu kommen noch die Großbehälter von den Wohnanlagen und Gewerbebetrieben. „Das war vor der Krise so und wir tun alles dafür, dass das auch jetzt so bleibt“, so Lehning weiter. Die Anzahl der Haushalte habe sich nicht geändert, zugenommen hat jedoch die Müllmenge. Vermutlich nutzen die Bürgerinnen und Bürger die Freizeit verstärkt dazu, ihre Wohnungen, Gärten und Keller aufzuräumen - was auch schon bei der Anlieferung am Wertstoffhof seit 6. April zu längeren Schlangen vor dem Tor führte.
„Die Tonnen sind jetzt immer bis oben hin voll“, so die Beobachtung von Olaf Meinsen, einem Seitenladerfahrer. Er ist einer von sieben Kollegen bei den SBM, der den großen Seitenlader fahren kann. „Ich bin auf meiner Tour immer alleine unterwegs. So merke ich jetzt keinen Unterschied zu vorher. Was mir aber schon fehlt, sind die Pausen, die ich sonst mit meinen Kollegen verbracht habe. Jetzt sitze ich alleine oder wir stehen weit voneinander entfernt und tauschen uns aus“, berichtet Meinsen aus dem Alltag.
Für die Heckladerfahrer, die immer mit einem oder zwei Kippern unterwegs sind, gibt es eine andere Lösung, die der Corona-Schutzverordnung gerecht wird. Auch sie haben keinen direkten Kontakt mehr zu den anderen Fahrern oder Kolleginnen und Kollegen der übrigen Fahrzeuge. Sie können aber nicht alleine fahren, sondern sind immer zu zweit oder dritt unterwegs. „Das ist aus organisatorischen und hygienerechtlichen Gründen gar nicht anders möglich“, erläutert Horst Lehning.
Aber anders als noch Anfang März bleiben jetzt immer die gleichen Teams zusammen. „Im Vordergrund steht, dass die Fahrer und Mitfahrer gesund bleiben und sich nicht das gesamte Team der Abfallwirtschaft ansteckt“, erläutert der Betriebshofleiter. Denn in dem Fall würde es nur einige wenige Kolleginnen und Kollegen aus anderen Bereichen geben, die als Ersatz einspringen können.
„Oberste Priorität hat für uns, die Sicherheit der Kolleginnen und Kollegen zu gewährleisten und die Ansteckungsgefahr so gering wie möglich zu halten. Aber wir werden alles dafür tun, die Müllabfuhr weiterhin pünktlich zu gewährleisten. Darauf sollen sich die Mindenerinnen und Mindener verlassen können“, unterstreicht der Betriebsleiter Peter Wansing abschließend die Wichtigkeit dieses Jobs.