„Offensichtlich haben viele Mindenerinnen und Mindener nur darauf gewartet, dass wir den Wertstoffhof hier in Minderheide wieder öffnen“, so Horst Lehning, Leiter des Betriebshofes. Denn bereits kurz nach der veröffentlichten Meldung, dass die Städtischen Betriebe Minden (SBM) den Wertstoffhof wieder öffnen, wollten die Ersten schon ihren Müll abgeben. Sie und alle folgenden Anlieferer mussten Geduld mitbringen. Seit der Wiedereröffnung am vergangenen Montag (6. April) bilden sich vor dem Tor zum Wertstoffhof lange Schlangen.
Ein Mitarbeiter des Vereins Zentrallager, die die städtischen Kollegen*innen unterstützen, achtet als Ordner darauf, dass nicht mehr als drei Fahrzeuge gleichzeitig auf den Hof fahren. Grund sind die Abstandsregeln nach der Corona-Schutzverordnung, die auch bei der Müllentsorgung beachtet werden müssen. „Zum Glück sind viele Leute einsichtig, dass die Anlieferung im Moment einfach länger dauert. Denn aufgrund der derzeitigen Situation müssen wir sowohl auf unsere Gesundheit aufpassen als auch auf die der Besucher*innen. Die meisten Menschen haben dafür Verständnis“, sagt der Mitarbeiter.
Aber Geduld bringen nicht alle Bürger*innen auf. Sie stehen mit ihren Fahrzeugen schon morgens um 7.30 Uhr in einer langen Schlange vor dem Tor und warten darauf, dass sie hereingelassen werden. Die Fahrzeuge stauen sich dabei mitunter bis zum Kreisel oder fast bis zur Holzhauser Straße zurück.
„Wir haben auf Wunsch und Druck der Bevölkerung wieder geöffnet. Allerdings hatten wir in Absprache mit den anderen Entsorgern im Umkreis die Müllentsorgung auf die dringendsten Fälle beschränken wollen“, berichtet Horst Lehning. Dieser Appell an die Bürger*innen habe aber offenbar nicht wirklich gefruchtet. Überall im Kreis bilden sich in diesen Tagen vor den Wertstoffhöfen lange Schlangen. „Hier ist mindestens so viel los wie sonst auch“, fasst der Betriebshof-Leiter die derzeitige Situation zusammen. Sein Appell: „Bitte verschieben Sie – wenn möglich – Entrümpelungsaktionen beziehungsweise Anlieferungen auf einen späteren Zeitpunkt!“
Oberste Priorität habe für die SBM, die Sicherheit der Kolleginnen und Kollegen zu gewährleisten und die Ansteckungsgefahr so gering wie möglich zu halten. „Wir werden alles dafür tun, den Wertstoffhof geöffnet zu lassen. Aber wir sind dabei auf die Mithilfe und Geduld der Bürger*innen angewiesen. Bitte haben Sie Verständnis für die Wartezeit oder bleiben Sie im Moment einfach zuhause und bringen ihren Müll in den nächsten Wochen weg“, appelliert auch der Betriebsleiter der SBM, Beigeordneter Peter Wansing.
Weiterhin ausgesetzt bleibt die Schadstoffsammlung. Der Termin am 17. April 2020 auf dem Betriebshof findet daher nicht statt. Sobald das Schadstoffmobil des Kreises wieder zur Verfügung steht, werden die SBM dieses bekanntgeben.